Was ursprünglich gar nicht geplant war, ist fast ein Großereignis geworden.

Wie ist es zu diesem Event gekommen?

Was waren die Anlässe? Was war das Ziel?

  1. Die Atomkatastrophe in Japan

  2. 25. Jahrjubiläum der Tschernobyl-Explosion

  3. In unserem Pfarrgebiet haben wir eine „Tschernobyl-Kapelle“

 

 

 

 

 

Was war das Ziel?

 

 

  1. Die Bevölkerung auf die Unverantwortlichkeit der Atomkraftwerke aufmerksam machen. Atomkraftwerk ist eine „soziale Sünde“ den kommenden Generationen gegenüber. 6000 Generationen müssen für das zahlen, was eine Generation (an billigem Strom) genossen hat.

  2. Nicht jammern, sondern was tun!

    Leute zu animieren, sich an einer Photovoltaik-Gemeinschaftsanlage zu beteiligen

  3. Wir leben auf großem Fuß.

    Werben für die „Acht Schritte der Achtsamkeit“

  4. Wir wollten mit dieser Veranstaltung über die Pfarrgrenzen hinausgehen und auf Bezirksebene für einen nachhaltigen Lebensstil werben.

    Von Anfang an haben wir versucht, möglichst viele Personen in die Vorbereitung einzubeziehen:

    Die Kindergartenkinder bastelten ein Stirnband (großer Fuß, kleiner Fuß).

    Die VolksschülerInnen in Dechantskirchen machten Plakate mit den Buchstaben: NEIN ZU ATOMKRAFT – JA ZU ERNEUERBAREN ENERGIEN

    Die Kinder der ersten Klasse bastelten Stirnbänder mit Sonnenblumen.

 

 

 

 

 

Die HauptschülerInnen in Friedberg befassten sich mit dem Thema Atomkraft und deren Gefahren und fertigten Plakate an.

Die Jugend setzte sich mit dem „Ökologischen Fußabdruck“ auseinander. Sie sollten ihn theatralisch während der Kundgebung vor der Kapelle darstellen.

Die Mitglieder der Bergwacht von Dechantsksirchen, Friedberg, Schäffern und St. Lorenzen wurden eingeladen, die Unterschriftenaktion, gerichtet an die Bundesregierung, durchzuführen.

Die vier Nachbarpfarren wurden gebeten, jeweils einen Stand für Agape zu errichten (Brot und Apfelsaft)

 

 

Wir druckten 150 Plakate A2 und 1000 Plakate A4 und verschickten sie an die Pfarrhöfe und Gemeindeämter des Bezirks.

 

 

 

 

 

Von der Tschernobyldarstellung in der kleinen Bergkapelle haben wir eine 2 x 2 m Leinwand anfertigen lassen und sie vor der Kapelle aufgestellt.

Wir haben mit den heimischen Medien (Hartberger Bezirkszeitung, Bezirksteil der Kleinen Zeitung, Sonntagsblatt, Kronenzeitung, ORF-Steiermark) Kontakt aufgenommen, mit der Bitte, uns bei diesem Vorhaben zu helfen, damit wir die Leute über die Pfarrgrenzen erreichen.

Wichtige Persönlichkeiten, wie Umweltbischof Dr. Alois Schwarz, diözesane Umweltbeauftragte Mag.a Hemma Opis-Pieber, Mag. Ernst Sandriesser, Umweltbeauftragter der Diözese Gurk-Klagenfurt, Propst Gerhard Rechberger wurden angefragt, ob sie an dieser Veranstaltung mitwirken könnten. Denn es war bald klar, dass diese Veranstaltung für mich als Dorfpfarrer zu großkalibrig wird.

Wir fertigten ein Informationsheftchen (A6, 8-seitig) an. Davon ließen wir 500 Exemplare drucken.

Das 8-seitige Heftchen hatte folgenden Inhalt:

 

 

Atomkraft – nein danke!

  1. Uranabbau ist gefährlich.

  2. Das Betreiben ist gefährlich.

  3. Ein Endlager für Atommüll ist 250.000 Jahre gefährlich.

Wir leben auf zu großem Fuß! Und die Erde rächt sich!

Acht Schritte der Achtsamkeit

Drei Folgeveranstaltungen:

  1. Vortrag über Endlager

  2. Umstieg auf Ökostrom

  3. Ein halbes Feld Photovoltaik – wer macht mit?

 

 

 

 

 

Für die Kundgebung sind drei Kurzreferate vorbereitet worden:

  1. Atomkraft ist gefährlich

  2. Wir leben auf zu großem Fuß

  3. Acht Schritte der Achtsamkeit

Für die Unterschriftenaktion an die Bundesregierung haben wir 16 Mappen mit Unterschriftenlisten vorbereitet.

Wegen der Einbahnregelung bei der Straße hinauf zur Kapelle musste mit der Gemeinde, mit der Bezirkshauptmannschaft, mit der Polizei und mit der Freiwilligen Feuerwehr gesprochen werden.

Hinweisschilder wurden angefertigt und auf der Strecke aufgesteckt.

Nicht zu vergessen! Eine Klosettanlage musste errichtet werden.

 

 

Das Wetter war unsicher. Gegen 14.00 Uhr trübte es immer mehr ein. Es war erhebend, anzusehen, wie die Leute herbeiströmten. Die einen mit dem Auto. Sie parkten weiter unten entlang der Straße. Die meisten kamen zu Fuß von allen Seiten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Blasmusik empfing die Ankommenden mit heiteren Märschen.

 

 

 

 

 

Schwarze Wolken stiegen auf, der Wind wurde stärker. Und in dem Augenblick als der Leiter des AK Schöpfungsverantwortung die Anwesenden zu begrüßen begann, begann es auch zu regnen. Es regnete immer mehr. Einige Gruppen verließen zu Fuß fluchtartig die Veranstaltung.

 

 

Die anderen spannten Schirme auf oder versteckten sich unter den Regenmänteln. Die Stimmung war dennoch gut. Eine gewisse Begeisterung war spürbar. Die beiden Referate „Atomstrom ist zu gefährlich“ und „Wir leben auf zu großem Fuß“ gingen unter dem Lärm, den der Aufprall des Regens auf die Regenschirme erzeugte, zum teil unter. Erst als der Propst des Stiftes Vorau, Gerhard Rechberger, das Wort ergriff, hörte der Regen auf. Die „Acht Schritte der Achtsamkeit“ und die Schlussbemerkungen konnten noch in Ruhe angebracht werden.

Auch nachher blieben viele stehen, plauderten miteinander, freuten sich, dabei gewesen zu sein. Von den vier Agape-Ständen (Brot und Apfelsaft) war bis zum Schluss nur einer offen.

 

 

Die Mitglieder der Bergwacht haben in der Zwischenzeit über 500 Unterschriften gesammelt. Diese Sammlung wurde in den folgenden Tagen noch erweitert, sodass wir 600 Unterschriften an den Bundeskanzler Dr. Werner Faymann und eine Kopie davon an Vizekanzler Dr. Michael Spindelegger und an den Abgeordneten zum Nationalrat der Oststeiermark Dr. Reinhold Lopatka schicken konnten.

 

 

 

 

 

Bundeskanzler und Vizekanzler ließen zurückschreiben. Dr. Lopatka schrieb persönlich und ausführlich zurück und legte seinem Schreiben noch „Energiezukunft Österreich, Deklaration des Parlamentsklubs der Österreichischen Volkpartei“ bei.

Die VerteilerInnen des Informationsheftchens hatten die Anweisung, an die Familien nur ein Exemplar zu verteilen. Trotzdem haben wir 460 Exemplare verteilt.

 

 

Die Medien

 

 

Die Medien hatten uns in unserer Absicht, das Thema „Nachhaltigkeit“ in den ganzen Bezirk Hartberg hinauszutragen, sehr unterstützt.

ORF Steiermark machte durch ein Interview, das ich geben durfte, unsere Veranstaltung steiermarkweit bekannt. Deshalb sind auch Interessierte aus dem Grazer Gebiet gekommen.

Die Kleine Zeitung widmete uns im Bezirksteil eine ganze Seite. Das Sonntagsblatt berichtete zweimal, die Hartberger Bezirkszeitung gleich dreimal. Kirche-Konkret, das Monatsmagazin für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diözese Graz-Seckau zeigte mit zwei Fotos die Menschenkette und druckte die „Acht Schritte der Achtsamkeit“. Und in einer Glosse der Hartberger Bezirkszeitung meinte ein Kommentator, dass die Pfarre Dechantskirchen nicht nur über Schöpfungsverantwortung redet, sondern auch was tut.

 

 

Die Statements bei der „Menschenkette…“

 

 

Atomkraft ist gefährlich

 

 

 

 

 

Wir leben auf zu großem Fuß

 

 

 

 

 

Acht Schritte der Achtsamkeit