Ein Gebiet von 23.000 km2 (= ca. ein Viertel
Österreichs) wird verseucht, in dem 270.000 Menschen leben; 10.700 Einwohner werden evakuiert, 200 Menschen
sterben an den direkten Folgen des Unfalls. Noch heute sind 180 km2 von jeder landwirtschaftlichen Nutzung
ausgeschlossen.
Three Mile Island 1979
Eine teilweise Evakuierung im 8-Kilometer-Radius um das
AKW wird angeordnet, 75.000 Menschen fliehen.
Tschernobyl 1986
Hier ein Bericht vom ORF-Journalpanorama vom Freitag, dem 21.April 2006:
„Tschernobyl – 20 Jahre danach“
Riesige Gebiete wurden radioaktiv verseucht, besonders in der Ukraine und Weißrussland.
2,9 Millionen registrierte Tschernobylopfer, die eine minimale Entschädigung bekommen.
Eine Zone, 3000 km2 groß, verlassene Dörfer wachsen zu, Dörfer verschwinden in den Wäldern.
Ca. 7000 Leben noch vorübergehend oder ständig dort. 3600 sind mit der Abwicklung des Kraftwerkes
beschäftigt. Am Reaktorblock 4 (Unglücksreaktor) sind noch immer Bauarbeiten zu beobachten.
Der Sarkophag vom November 1981 hat Risse in einer Breite von bis zu 30 cm.
Der letzte Reaktor des Kraftwerkes ist im Dezember 2000 vom Netz genommen worden. Die Schließung ist noch eine
sehr aufwendige Sache.
Unter Mitwirkung der Internationalen Atomenergiebehörde und der
Weltgesundheitsorganisation stellt eine Studie im Jahr 2005 fest:
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60 Personen sind nachweislich unmittelbar an den Folgen der Katastrophe
gestorben.
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4000 Personen an den Folgen gestorben.
Umweltschutzorganisationen schätzen die Toten viel höher, Greenpeace schätzt 90.000, andere sogar
500.000, die als Folge von Tschernobyl an Krebs gestorben sind.
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400.000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen.
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Von den 47 Millionen Ukrainern sind 2,9 Millionen
registriert, die staatliche Zuwendungen als Opfer der Katastrophe erhalten. Nicht alle
aus Krankheitsgründen, aber die Zahl zeigt, wie viele Menschen allein in der Ukraine
durch die Atomkatastrophe geschädigt wurden, das sogar staatlich anerkannt ist.
Von den 800.000 Liquidatoren, sind nach Angaben des
Verteidigungsministeriums 400 bis 5000 Menschen gestorben. Global 2000: Bis 1996 verstarben 15.000
dieser Liquidatoren; 46.000 sind invalid.
Innerhalb der Zone stehen in den Wiesen Hunderte nach
dem Einsatz ausrangierter FF-Autos, Militärfahrzeuge und ein Dutzend Hubschrauber, alles verstrahlter Schrott.
2000 Menschen sind nur mit der Bewachung der verstrahlten
Dinge beschäftigt und das nicht immer mit dem erwünschten Erfolg.
In der Frage der Sicherheit ist die Ukraine kaum einen
Schritt weiter gekommen. Zwei neue Reaktoren sind in Betrieb genommen worden.
Ukraine hat 40% Atomstrom, 3% Wasserkraft, 1%
Alternativstrom, Rest aus Kohle und Gas.
Der deutsche Wirtschaftsforscher, der in der Ukraine tätig
ist, Lars Handrich: „Die Risiken von Atomstrom stehen in einem Verhältnis zu den Erlösen, die man damit erzielen
kann.“
In der Ukraine gibt es keine einzige politische Kraft, die
die Atomkraft in Frage stellt.
ORF am 01.12.1996: Der Westen bezahlt bis 2000 für die
Abschaltung der 4 Reaktorblöcke von Tschernobyl € 2,3 Milliarden.
ORF am 22.01.2004: EU zahlt insgesamt € 100 Millionen für die
neue Ummantelung.
Frankreich hat 80% Atomstrom, 19 AKWs mit 58 Reaktoren.
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