im Pfarrblatt Mai 2009

 

 

Gesunde Erde für gesunde Kinder

durch das EMAS-Programm

 

 

 

 

 

Die ÖsterreicherInnen verbrauchen so viel Energie, belasten durch Verbauung, durch chemische Waschmittel, durch Verbrennen von Öl so viel Erde, dass wir mindestens zwei Erde brauchen würden, wenn alle Menschen so verschwenderisch leben wie wir.

 

 

Wie kann die uns anvertraute Erde gesund der Nachwelt übergeben werden?

 

 

 

 

 

Was kann man tun, ohne die Erde, ohne die künftigen Generationen verantwortungslos zu belasten? Wie nachhaltig leben? Wie CO2 vermeiden, Erde gesund erhalten? Was können wir tun?

Europaweit gibt es das sog. EMAS (Eco-Management and Audit Scheme). Das ist ein Umweltprogramm ähnlich dem Klimabündnis, aber um etwa 100 mal genauer; ein Programm, um die Umweltleistung eines Betriebes zu verbessern.

 

 

Diese Methode gibt es in Deutschland für Pfarrhöfe und Pfarren schon seit einigen Jahren. Für Österreichs Pfarren findet der erste Kurs in diesen Monaten statt. Nur 8 Pfarren aus ganz Österreich tun mit. Kosten: € 4.000,-. Den größten Betrag finanziert das Lebensministerium, 10% die Pfarre. Frau Maria Knöbl war bereit, sich als Umweltmanagementbeauftragte einschulen zu lassen.

Das Umweltteam unserer Pfarre – Pfarrer Wolfgang Fank, Ing. Johann Oswald, Maria Knöbl, Helga Zinggl, Gertraud Pausackerl, Andrea Schuh, Erna Kogler und Christoph Zehrfuchs – versucht nun, Pfarrhof, Kirche, Kindergarten, Altes Schulhaus und Jugendraum auf „Herz und Nieren“ zu prüfen. Was kann man zugunsten der Umwelt verbessern?

Ein enormer Arbeitsaufwand war die Bestandsaufnahme. Was den Pfarrhof betrifft, mussten an die 350 Fragen beantwortet werden, gleich so viele im Kindergarten, ein Drittel davon für Kirche bzw. Jugendraum und Altes Schulhaus.

 

 

 

 

Unter anderem folgende Fragen:

  • Wieviel Heizenergie verbrauchten die Häuser (Pfarrhof, Pfarrkirche, Kindergarten, Jugendraum, Altes Schulhaus) in den Jahren 2006, 2007,2008?

  • Wieviel Strom im selben Zeitraum?

  • Welche Waschmittel wurden verwendet, wie hoch ist deren Wassergefährdungsklasse?

  • Verwenden wir FSC-zertifiziertes, chlorfreies Recycling-Papier?

  • Welche Giftstoffe gibt es im Haus bzw. unter der Erde?

  • Wieviel gehen die Beteiligten zu Fuß zum Arbeitsplatz, fahren mit dem Rad? Sind Fahrgemeinschaften möglich?

  • Können Rasen in Blumenwiesen umgewandelt werden, Asphalt in Grünfläche?

  • Gibt es Nistplätze für geschützte Vögelarten?

  • Wie hoch ist der CO2-Ausstoß des Pfarrhofes, des Kindergartens, der Kirche und des Jugendraumes?

  • usw.

Das Umweltteam war gefordert: sicher an die 250 bis 300 Arbeitsstunden. Eine dicke Mappe ist entstanden!

Die Sorge um die Erhaltung der natürlichen Lebensräume, der Schutz der Artenvielfalt und der verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen der Erde gehören zum Grundauftrag aller Christen. Was wir einkaufen, womit wir heizen, welche Verkehrsmittel wir wählen, diese Entscheidungen sind nicht beliebig zu treffen, sondern Teil der Gerechtigkeit und Frieden. Umweltmanagement hilft diese Fragen im kirchlichen Alltag zu integrieren und zukunftsfähige Lösungen zu finden.

Umweltschutz wird in seiner ganzen Breite gesehen: Gebäude, Wärme, Strom, Außenanlagen, Abfall, Beschaffung, Verkehr, Kirche.

Nach der Bestandsaufnahme haben wir im Umweltteam ein Umweltprogramm erarbeitet. Welche Vorhaben sind für die nächsten Jahre angedacht?

Pfarrhof:

  • Thermoverglasung an den Fenstern der beheizten Räume (im Pfarrsaal ist das bereits geschehen)

  • Wärmedämmung zum Dachboden hin

  • Installation von WC-Spartasten

  • Verwenden von umweltgerechtem Papier und ökologischen Putzmitteln

 

Pfarre:

  • Erweiterung der Photovoltaikanlage

  • Arbeitsgruppe, die ökologische Putzmittel prüft

  • In der Bevölkerung für nachhaltiges Handeln werben

 

Kindergarten:

  • Thermische Sanierung

  • Umstieg auf Hackschnitzelheizung

  • Umstieg auf Ökostrom

  • Installation von WC-Spartasten

  • Blumenwiese statt Rasen

 

Kirche:

  • Prüfen, ob eine Fensterabdichtung möglich ist?

  • Prüfen, ob an den Eingängen ein Windfang errichtet werden kann?

 

Ziel dieses anspruchsvollen Projektes ist es, dass wir noch konstanter, bewusster ökologisch arbeiten und handeln.

 

 

Nach Abschluss (ca. 1 Jahr) erhalten wir das EMAS-Zertifikat für drei Jahre. Der „GRÜNE HAHN“ ist das Wahrzeichen der EMAS-zertifizierten Pfarren. Er soll vom First des Kirchendaches aus angeben, dass die ökologische Richtung stimmt.

Das Umweltteam arbeitet gut zusammen. Mögen alle PfarrbewohnerInnen diesem/unserem Projekt wohlwollend gegenüber stehen! Darum bittet Sie im Namen des Umweltteams und des AK Schöpfungsverantwortung die Umweltmanagementbeauftragte unserer Pfarre Maria Knöbl.