Jeden Tag ein anderer Weg und eine neue Herberge. Viele verschiedene Landstriche sind wir durchwandert. Große Weingärten, riesige Felder und Hochebenen,
Berge und Täler. Kilometerweit unberührte Natur, hunderte verschiedene Pflanzen und Blüten soweit das Auge reicht.
Unzählige Kirchen und schöne Kathedralen säumen den Weg. Leider sind die meisten aufgrund der vielen Diebstähle verschlossen.
Faszinierend ist es, den vielen Pilgern aus den verschiedensten Nationen zu begegnen.
Man geht ein Stück des Weges gemeinsam, verliert sich, doch am Ende trifft man sich wieder. Es hat ja jeder das selbe Ziel.
Auf dem Camino, wie die Spanier den Jakobsweg nennen, ist die Welt so klein und doch so weit. Man fühlt sich frei und dem Himmel etwas näher. Vor allem ist es ein Weg des Friedens.
In den Herbergen wird oft gemeinsam gekocht, gegessen, gesungen und gelacht. Die verschiedenen Sprachen sind meistens kein Hindernis.
Die wunden Füße und der schmerzende Rücken weichen der Freude, wenn man in Santiago de Compostela ankommt, die Pilgermesse in der Kathedrale mitfeiert
und der große Weihrauchkessel geschwungen wird. Am Ende umarmt der Pilger den hl. Jakob, legt ihm die großen und kleinen Anliegen auf seine Schultern und bittet oder dankt dem Heiligen.
Danach holt man im Pilgerbüro die Urkunde ab, mit der man in die große Gemeinschaft der Millionen Pilger aufgenommen wird, die den Weg gegangen sind.
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