„Fridays For Future“ ist ein Welterfolg geworden. Weltweit wurde protestiert – zunächst von den Jugendlichen, dann haben sich alle Altersstufen angeschlossen, – um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen und die „feigen“ Politiker herauszufordern.

Daraus wurde vom 20. bis 27.September eine „Week For Future“ mit unzähligen Aktivitäten auf der ganzen Erde. Damit soll die UNO-Klimakonferenz in den USA eingerahmt und den PolitikerInnen die Leviten gelesen werden.

 

Greta von Thunberg vor der UNO:

„Wenn ihr die Situation wirklich verstehen würdet und uns immer noch im Stich lassen würdet, dann wärt ihr grausam, und das weigere ich mich zu glauben.“

„Alle kommenden Generationen haben euch im Blick und wenn ihr euch entscheidet, uns im Stich zu lassen, dann entscheide ich mich zu sagen: Wir werden euch das nie vergeben.“

„Wie könnt ihr es wagen zu glauben, dass man das lösen kann, indem man so weitermacht? Ihr seid immer noch nicht reif genug zu sagen, wie es wirklich ist.“

 

Wer will „grausam“ sein? Wer will die Schuld auf sich nehmen? Wer will als „unreif“ bezeichnet werden?

 

 

Die Klimakrise hat bedrohliche Ausmaße angenommen!

 

 

Deshalb werben wir in Dechantskirchen für „All Days For Future“. Dazu haben wir nach dem Pfarrgottesdienst am 15.September 2019 aufgerufen. Nach den weltweiten Kundgebungen muss nun gehandelt werden, und zwar jeden Tag.

 

 

 

Das Umweltbundesamt, bis 1999 Teil vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (früher für Land- und Forstwirtschaft), hat ganz klare Handlungsvorgaben ausgearbeitet. Werden sich die Politiker drüber trauen?

Der UNO-Weltklimarat, der am Mittwoch, dem 25.September 2019, die Ergebnisse bekannt gegeben hat, erschüttert: „Im Mittelpunkt der umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen standen einerseits die Ozeane und andererseits die Gletscher der Arktis und Antarktis. Die Erkenntnisse sind erschütternd.“

 

Eine gute Zusammenfassung brachte der Standard im 24.09.2019. Im Folgenden ein Auszug davon:

Paris – Der nächste Sonderbericht des Weltklimarats IPCC steht kurz vor seiner Veröffentlichung und er verheißt erneut nichts Gutes über die Zukunft unseres Heimatplaneten: In dem Dokument zum Zustand der Ozeane und der weltweiten Eis- und Schneevorkommen, das am Mittwoch präsentiert werden soll, zeichnet das Expertengremium ein alarmierendes Bild der Risiken, die unter anderem durch den Anstieg der Meeresspiegel und das Schmelzen von Gletschern und Permafrostböden drohen.

 

Die zentralen Punkte des Berichtsentwurfs, der inzwischen in Teilen vorliegt, stellt einmal mehr klar, dass die Weltmeere bei der Stabilisierung des globalen Klimas eine zentrale Rolle spielen. Sie speichern laut dem IPCC-Bericht ein Viertel der vom Menschen erzeugten Treibhausgase und 93% der zusätzlichen Erhitzung der Atmosphäre, welche die Menschheit verursacht. Als Konsequenz sind die Ozeane wärmer, aber auch saurer und weniger salzhaltig geworden, was sich auf zahllose Meeresbewohner negativ auswirkt.

 

 

Hitzeextreme werden häufiger

 

 

Die Häufigkeit, Intensität und das Ausmaß der Hitzewellen im Meer haben demnach deutlich zugenommen. Sie sind heute doppelt so wahrscheinlich wie noch in den 1980er Jahren. Eine solche Hitzewelle richtete etwa am weltgrößten Korallenriff, dem Great Barrier Reef vor der Küste Australiens, massive Schäden an.

Der Weltklimarat warnt davor, dass die Erwärmung der Ozeane marine Organismen vom Plankton über großes Fischen bis hin zu den Meeressäugern dazu zwingt, neue kühlere Lebensräume zu erschließen. Die Erwärmung und Übersäuerung der Meere könne letztlich dazu führen, dass die aus niedrigen Gewässern gewonnene Nahrung um 40% zurückgeht.

 

 

Antieg der Meeresspiegel betrifft Hunderte Millionen Menschen

 

 

Wenn sich die Erde um zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erwärmt, würden laut IPCC-Bericht die Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um einen halben Meter steigen. Derzeit ist die Welt allerdings auf dem Weg zu einer Erwärmung um drei bis vier Grad. Dies würde einen Meeresspiegelanstieg von 84 Zentimetern bedeuten.

Für das 22. Jahrhundert prognostiziert der Weltklimarat, dass sich der Anstieg verhundertfacht. Statt 3,6 Millimeter jährlich würde das Wasser dann jedes Jahr um mehrere Zentimeter steigen.

Im Falle einer Zwei-Grad-Erwärmung würden Gebiete überflutet, in denen heute noch 280 Millionen Menschen leben. Küstenregionen müssen sich daher für den Klimawandel wappnen, denn ohne solche Anpassungsmaßnahmen würden sich die Schäden durch Stürme an den Küstengebieten laut IPCC bis 2100 verhundert- bis vertausendfachen.

 

 

Todeszonen nehmen zu

 

 

Durch die CO2-Verschmutzung ist die Sauerstoffkonzentration im Meer binnen 60 Jahren um 2% zurückgegangen, bis 2100 erwartet der IPCC einen Rückgang um weitere 3 bis 4%. Durch die Erwärmung der Meere und ihre Verschmutzung entstehen riesige sogenannte Todeszonen, in denen es keinen Sauerstoff gibt.

Besonders sensibel für diese Entwicklungen sind laut Weltklimarat die Korallenriffe, die zugleich ein Lebensraum für zahlreiche Tiere sowie ein Schutz gegen Sturmschäden an den Küsten sind. Selbst bei einer Erderwärmung um nur 1,5 Grad werden dem IPCC-Bericht zufolge 90 Prozent absterben. Eine Erwärmung von zwei Grad wäre das Todesurteil für alle Korallenriffe.

 

 

Tausende Permafrostböden verstärken die Entwicklung

 

 

Die beiden Eisschilde der Erde in der Antarktis und auf Grönland sind seit 2006 jährlich um durchschnittlich mehr als 430 Milliarden Tonnen Eis geschrumpft – ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der Meeresspiegel. Auch die Gletscher, die auf den Landmassen als Wasserspeicher dienen, sind vom Klimawandel bedroht. Niedriggelegene Gletscher wie in den Alpen und in Skandinavien werden laut IPCC-Prognose bis 2100 mehr als 80% ihrer Masse einbüßen. Außerdem werden immer mehr Berge ihre Schneedecke verlieren.

 

 

Die Regionen, in denen der Boden ganzjährig gefroren ist, werden deutlich schrumpfen. Laut IPCC drohen bis 2100 zwischen 30 und 99% der oberen Schichten der Permafrostböden zu schmelzen, wenn der CO2-Ausstoß ungebremst fortgesetzt wird. Beim Schmelzen von Permafrostböden würden Unmengen der Treibhausgase CO2 und Methan freigesetzt, was die Erderwärmung wiederum verstärken würde. Der IPCC warnt, dass durch das Schmelzen von Gletschern und Permafrostböden außerdem Quecksilber und andere giftige Altlasten ins Trinkwasser geraten.

 

 

 

 

 

Soweit der Bericht im Standard vom 24.09.2019.

 

 

Also nicht nur „FRIDAYS FOR FUTURE“,

sondern „ALL DAYS FOR FUTURE“!