Thema: „Ökologie und Ökonomie im Fokus“

 

 

Liebe Schwestern! Liebe Brüder!

 

So spreche ich die Kirchgeher an, wenn ich predige. In der Annahme, dass alle, die da versammelt sind, an Gott glauben, der zugleich ihr Vater im Himmel ist und sie selbst wie Geschwister.

 

 

 

 

Heute spreche ich Sie, liebe Schwestern und liebe Brüder, so an in dem Wissen, dass wir alle die eine Erde zur Mutter haben. Die Erde war schon vor uns und sie ernährt uns, wie eine Mutter. Sie ist auch Mutter aller Hautfarben. Sie ist auch Mutter der Pflanzen und Tiere, unsere älteren Geschwister. Und diese Erde „aufschreit auf“, wie der Papst formuliert hat, weil wir sie aussaugen, ausbeuten und quälen. Sie war im vorigen Jahr bereits am 01.August erschöpft. Und alles, was wir nachher von ihr gebraucht haben, ist wie ein Raubbau an ihr. So haben wir die Mutter Erde ins Burnout gebracht. Wir sollten diese schöne, gefährdete Erde aber fruchtbar erhalten, damit sie auch nach uns viele fröhliche Kinder ernähren kann.

 

 

 

 

 

Ich begrüße besonders die Kandidatinnen und Kandidaten, die bereit sind, sich der EU-Wahl zu stellen. Die Politik braucht die besten Köpfe, und das EU-Parlament in besonderem Maße, denn das EU-Parlament ist meines Erachtens das politische Gewissen Europas. Ihr zählt dann zu den wichtigsten Politikerinnen und Politikern unseres Kontinents.

 

 

Es ehrt mich, dass ich zu dieser Podiumsdiskussion einleitend einige Gedanken bringen darf zum Themenbereich „Ökologie und Ökonomie im Fokus“.

Wir in der Pfarre Dechantskirchen haben seit 20 Jahren Ökologie und Nachhaltigkeit als pastoralen Schwerpunkt. Warum haben wir damit angefangen?

Wir haben erkannt, dass wir auf Kosten der anderen leben, auf Kosten der kommenden Generationen und auf Kosten der wirtschaftlich unterentwickelten Länder.

Wir nehmen den Kindern und Kindeskindern die Butter vom Brot und den Menschen in den wirtschaftlich unterentwickelten Ländern nehmen wir das Brot auch noch weg.

 

Erstens: Staatsschulden

Den gestrigen Nachrichten zufolge hat Österreich € 280 Milliarden Staatsschulden. Wenn ein Kind zur Welt kommt, ist es bereits mit ca. € 38.000,- verschuldet. Wir leben also auf Kosten der Kinder und Kindeskinder.

 

Zweitens: Atomkraft

Tschernobyl und Fukushima waren atomare Explosionen, mit verheerenden Folgen. Und was mit dem Atommüll überhaupt? 10.000 Tonnen hochradioaktiver Müll fällt jedes Jahr an. Der muss 250.000 Jahre bewacht werden. Also 6000 Generationen zahlen für das, was eine Generation genossen hat. Wir leben auf Kosten der kommenden Generationen.

Wir werden von 11 Atomkraftwerken umzingelt, 7 davon sind weniger als 100 km von der Grenze Österreichs entfernt.

  • Wie stehen die Kandidatinnen und Kandidaten und wie stehen wir alle zur Atomkraft? Was tun wir gegen die Inbetriebnahme des sog. Schrottreaktors Mochovce 3? Wie stehen wir zum erneuten Volksbegehren „Raus aus Euratom“?

 

Drittens – und der Hauptpunkt: Wir zerstören die natürliche Lebensgrundlage für Mensch und Tier

Wir betreiben Raubbau an unserer Mutter Erde. Wie geschieht dieser Raubbau? Wir beschädigen die Erde, wir beschädigen die Meere, wir beschädigen die Luft.

 

  1. Beschädigung der fruchtbaren Erdoberfläche

 

Da ist einmal die Verbauung und Versiegelung des Bodens zu erwähnen. Seit 1950 ist fast eine Fläche in der Größe von Burgenland verbaut worden. (Kleine Zeitung vom 20.08.2014)

 

Im Profil vom 12.Februar 2019 ist zu lesen: „Wenn so gedankenlos weitergebaut wird wie bisher, ist Österreich bis zum Jahr 2050 praktisch zugepflastert. …Täglich werden in Österreich 13 Hektar Land verbaut. Bauen wir weiter wie bisher, werden bis 2050 weitere 5.260 Quadratkilometer Grünfläche verschwinden… – das entspricht dem Doppelten der Fläche Vorarlberg. Wie kann der Flächenfraß gestoppt werden?“

 

„Zugleich gibt es österreichweit ca. 40.000 Hektar verbaute, aber ungenutzte Fläche. Dabei handelt es sich um leer stehende Gewerbe- und Industrieflächen sowie Wohnhäuser, die man revitalisieren könnte.“ (Kleine Zeitung vom 30.03.2017)

Die BürgermeisterInnen mit ihrer Flächenwidmung sind im Dilemma! Sie wollen, dass die Leute nicht abwandern und andererseits, dass sich Firmen und Einkaufszentren ansiedeln. Es geht um Arbeitsplätze.

  • Frage an die Politikerinnen und Politiker! Gibt es Überlegungen, die BürgermeisterInnen in ihrer großzügigen Freigabe von Bauplätzen und Einkaufshallen einzubremsen? (Frau Schmiedbauer hat das eh net gehört!)

Ein anderes Problem, was den Boden betrifft: Die landwirtschaftlichen Böden sind stark beschädigt: besonders durch die chemieintensive Landwirtschaft. Greenpeace hat im vorigen Jahr europaweit einen Test durchgeführt an Gewässern, die an Massentierhaltungen vorbeifließen. Ergebnis: „Pro Probe wurden bis zu fünf Tierarzneimittel, darunter mehrere Antibiotika, und bis zu 38 verschiedene Pestizide festgestellt.“ (APA vom 29.11.2018)

Das Bodenleben leidet, Insekten sterben, das Grundwasser ist in Gefahr.

Dann noch etwas! Was mit dem zusammenhängt: „Die EU importiert mehr als 70% der Eiweißpflanzen für ihr Tierfutter, vor allem Sojabohnen und Sojaschrot aus Brasilien, Argentinien, und der USA (36 Millionen Tonnen!).“

Für den Anbau werden riesige Urwälder abgeholzt, Menschen vertrieben. In Europa gibt es die Überproduktion. Tausende Tonnen Trockenmilch wird subventioniert in Afrika verschachert. Die Folge ist: Die Bauern dort gehen zugrunde. Volker Seitz, langjähriger deutscher Botschafter in mehreren afrikanischen Ländern, formuliert scharf: „Milchpulver exportieren bedeutet Migranten produzieren.“ Jedenfalls eine Wirtschaft, die an vielen Stellen Schaden anrichtet und gar zerstört.

 

Die Problematik Landpacht in Afrika, „Landraub“ möchte ich nur erwähnen.

An vielen Bereichen wird klar: Wir leben auf Kosten der wirtschaftlich unterendwickelten Länder!

  • Was können EU-Mandatare gegen diese zerstörerische Nahrungsmittel- und Futtermittelerzeugung unternehmen? Wie schaut eine vernünftige, eine ökologisch und ökonomisch vertretbare Landwirtschaft aus?

 

Etwas Schöneres zwischendurch!

 

Österreichs Nutzflächen werden bereits zu 25% biologisch bewirtschaftet – eine Landwirtschaft, die Leben schont – und die Erde, die Artenvielfalt fördert.

Drei Fragen an die zu wählenden EU-Kandidatinnen und Kandidaten:

  1. Wie sehr werden Sie Biobauern unterstützen, dass sie leben können, bzw. dass weitere Bauern den Mut haben, auf Öko-Landwirtschaft umzusteigen?

  2. Wird das schrumpfende Agrarbudget der EU nach „grünen“ Richtlinien ausgegeben werden oder werden die Großen gefördert und die wird Lebensmittelindustrie in erster Linie gefördert?

  3. Sorgt die EU für bessere EU-weite Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel?

Wir zerstören Grund und Boden, andererseits haben wir die Chancen, es anders – ökologischer und nachhaltiger – zu machen.

 

  1. Zerstörung der Lebensgrundlage Ozean

 

Zirka eine Million Tonnen chemischer Giftwaffen sind in den Meeren entsorgt worden. Wahre tickende Zeitbomben.

Man schätzt, dass über 100.000 Tonnen hochradioaktiven Mülls, in Fässern verschlossen, in die Ozeane versenkt wurden. Die Fässer rosten allmählich. Eine tickende Zeitbombe.

Plastik führt in den Meeren zur Katastrophe. Wenn ein Wal verendet, weil er 40 kg Plastik im Magen hatte, dann sagt das alles. (Kleine Zeitung vom 19.03.2019)

Dann die Überfischung! Laut Welternährungsorganisation (FAO) gelten knapp 90% der globalen Bestände als überfischt oder voll ausgeschöpft.

Apropo Überfischung! Wer sind die Ausbeuter? Unter anderen auch die Europäer.

 

Greenpeace schreibt: „Europäische Steuerzahler finanzieren gigantische Fischfabrik-Schiffe, die vor Westafrika die Meere leerfischen.“

 

Europa hat eine Flotte von 34 übergroßen Fabriks-Schiffen. Jedes Schiff fischt am Tag so viel wie 56 einheimische Fischerboote das ganze Jahr.

Die fischen den Westafrikanern alles weg, bis 800 Meter tief.

Am Beispiel Senegal: Innerhalb kurzer Zeit mussten 160.000 Fischer aufgeben.

Was tun sie dann mit ihren Schiffen? Sie verkaufen sie an Schlepper. Und die Jugend will nach Europa.

Frage:

  • Was tut Europa gegen die Ausbeutung Afrikas?

  • Wer sorgt für einen sozial gerechten Handel zwischen Europas und Afrika?

 

  1. Beschädigung der natürlichen Lebensgrundlagen durch den Klimawandel

 

Klima, das ist die Schicksalsfrage! Einen verbauten Boden kann man wieder rückbauen, ein verpesteter Boden kann sich wieder erholen, aber die Veränderung des Klimas ist nicht mehr rückgängig zu machen.

 

Die Folgen des Klimawandels: Weltweit

In Bangladesh ziehen jeden Tag 3.000 Leute vom Land in die Städte, weil ihre Felder wegen Versalzung unfruchtbar geworden sind. Die Ozeane sind um ca. 20 cm gestiegen, die Stürme werden immer heftiger. Unmengen von Salzwasser wird ins Landesinnere gepeitscht. Die Böden versalzen, die Bauern geben auf. Die Leute ziehen in die Slums der Stadt – und die Jugend will nach Europa. (ZDF, planet e in der Dokumentation „Flucht vor dem Klimawandel“)

 

In den tropischen Gebieten Südostasiens und auch Westaufrikas geraten Regen- und Trockenzeiten durcheinander. Es kommt oft vor, dass die Bauern zu Beginn der Regenzeit anbauen, dann folgt unvermittelt eine Trockenperiode, alles vertrocknet. Und die Bauern haben kein Geld für die neue Aussaat, wenn wieder die Regenzeit kommt.

Der Erzbischof der Fitschi-Inseln sagt: „Es geht uns nicht um Gewinn oder Verlust, es geht um Leben und Tod.“

 

In Österreich

Ich zitiere! „Die Extreme nehmen zu, bis 2050 werden sich solche Hitzeperioden bei uns verfünffachen“, meint Reinhard Melcher vom Forschungsinstitut Laxenburg im Jahre 2012. In Wien wird es keine Wohnung mehr geben ohne Klimaanlage und in der Südoststeiermark wird die Landwirtschaft großflächig bewässert werden müssen. Der Landwirtschaftskammerpräsident der Steiermark, Franz Titschenbacher, bestätigt diese Entwicklung. Er sagte in einem Interview: „Ohne einfacheren, unbürokratischen Zugang zu Wasser wird es keine sichere Ernte mehr geben.“ (Kleine Zeitung vom 24.10.2017) Wie schaut es dann im Marchfeld aus?

 

Die Unwetterschäden steigen enorm:

In den 2000er Jahren waren es € 706 Millionen an Schäden pro Jahr. So werden es bis 2050 über 8 Milliarden sein. (Aufstellung des Austrian Climate Research Programms – Kleine Zeitung vom 01.12.2015 und vom 11.09.2016)

 

Die Bauern, der Fremdenverkehr und die kranken Leute werden am meisten leiden.

Klimawandel wird in verschiedenen Bereichen zur schleichenden Katastrophe.

Also!

„Die Lage ist ernst! Umkehr tut not!“

So predigt kein Pfarrer, so predigt Hans Joachim Schellnhuber, Direktor der Potsdamer Klimafolgenforschung. Er hat ein 700 seitiges Buch herausgegeben mit dem Titel „Selbstverbrennung“. Bei einem Interview hat er folgendes gesagt:

„Die Lage ist ernst. Die kommenden zwei Jahrzehnte werden entscheidend sein, inwieweit sich das Klima weiterhin aufheizt. Ich glaube, dass sich die Menschheit aus Torheit und Gier ins Feuer begibt. Fossile Brennstoffe waren lang ein Segen, jetzt sind sie zum Fluch geworden. Wenn der Mensch zwei Grad mehr hat, hat er Fieber, wenn er um fünf Grad mehr hat, ist er tot. So ist es auch mit unserem Planeten. Also muss eine neue kopernikanische Wende zur Nachhaltigkeit geschehen.“

„Wir müssen uns entscheiden zwischen Katastrophe und Transformation.“ (Verena Winiwarter). Landesrat Seitinger: „Auf gut Steirisch: Wenn ma nix tun, holt uns der Teufel.“ Ein fast wahres Wort von einem erfahrenen Politiker. (Kleine Zeitung vom 19.04.2019 – Karfreitag)

Ein Hoffnungsschimmer ist, war oder ist immer noch Paris 2015, vielleicht ein Meilenstein: Man ist übereingekommen, die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, wenn es geht, auf 1 ⅕ Grad zu beschränken. Andernfalls gibt es katastrophale Folgen. Und das Klima kann nicht mehr beherrscht werden. Dann haben wir es versäumt. Dann können wir nur mehr zuwirearn!

 

Daher die entscheidende Frage: Schaffen wir das 2-Grad-Ziel?

„Wenn Österreich den Vertrag von Paris ernst nähme, müsste es seine Emissionen jährlich um mindestens vier Millionen Tonnen, d. h. jährlich um 5 Prozent senken“ (Kopetz, Kleine Zeitung vom 05.02.2019). Tatsache ist, dass die Emissionen in den letzten Jahren um 2 bis 3% zugenommen haben.

Es wird also allein von der Warte Österreichs schwer sein, die Klimaziele von Paris zu erreichen. Aber fragen wir die Fachleute.

 

Juli 2017: Das Max-Plank-Institut für Meteorologie: „Nur mehr 5% Wahrscheinlichkeit, dass wir das 2 Grad-Ziel halten können.“

Ein Jahr später, Juli 2018, eine bittere Nachricht vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung: „Das 2 Grad-Ziel ist nicht mehr erreichbar.“

 

Im UNO-Umweltprogramm vom November 2018 heißt es: „Ein Ende des Anstiegs der Treibhausgasemissionen sei derzeit nicht in Sicht, die globalen Anstrengungen zur Erreichung der Pariser Klimaziele müssten zumindest verdreifacht werden.“

 

Was tut Österreich gegen die herannahenden Katastrophen?

Ein paar Vorschläge, an die Politikerinnen und Politiker und an uns alle.

 

  1. Vorschlag:

Was Klimapolitik betrifft: Keine Parteipolitik, sondern Sachpolitik. Die Sache ist zu ernst.

 

  1. Vorschlag:

Ökologische Steuerreform, sozial verträglich gestaltet als erstes. Durch Steuern ökologisch steuern! Das hätte die beste Wirkung. Aber davon ist Österreich noch sehr weit weg, sagt Margit Schratzenstaller vom WIFO.

Gleichzeitig: Weg mit den indirekten Förderungen von fossilen Energien in der Höhe von über € 4 Milliarden im Jahr. z. B.: Würde Diesel gleich hoch besteuert wie Benzin, könnte das über € 600 Millionen bringen. Gutes Geld für Umweltförderung.

 

  1. Vorschlag: Raumwärme

Da ist in Österreich schon Vieles geschehen. Der CO2-Ausstoß im Sektor Gebäude ist in Österreich seit 1990 um 37% zurückgegangen. Ab 2100 gibt es für Neubauten in der EU sehr strenge Richtlinien. Es sind nahezu nur mehr Passivhäuser erlaubt. Aber was ist mit jenen 700.000 Ölheizungen, die es in Österreich noch gibt? Wie bringt man diese weg?

 

  1. Vorschlag: Möbilität ökologisch gestalten

Die Treibhausgasemissionen sind seit 1990 in fast allen Sektoren zurückgegangen, nur beim Verkehr ist er um 72% gestiegen. Beim Verkehr muss angesetzt werden.

 

Ich schlage vor:

Verbot von fossil betriebenen Fahrzeugen ab 2030, mit wenigen Ausnahmen. Bis dahin Tempo 100 auf Autobahnen und Schnellstraßen: Bei den E-Autos und deren Batterien tut sich Gewaltiges. Bessere Förderung von E-Autos und der entsprechenden Infrastruktur.

 

Eine kilometerabhängige Maut wäre eine mutige Lenkung. Wer verursacht, der zahlt. Ganz einfach!

 

Ausbau des öffentlichen Verkehrs, besonders auch des Bahnnetzes: Aus jedem Bezirk eine Schnellbahn nach Graz. Zum Beispiel aus Hartberg endlich eine Schnellbahn nach Graz. In Graz Einführung einer City-Maut, zugleich Errichtung einer Gondelbahn von Liebenau bis Andritz, von St. Leonhard bis Eggenberg. So würden die verstopften Straßen frei für Zustelldienst und für die Fahrräder. Öko-Sport! Auch das Parkproblem wäre gelöst.

 

Verlagerung des Gütertransportes auf die Schiene.

 

Halber Preis für öffentliche Verkehrsmittel

 

Eindämmung des Flugverkehrs! Wenn der Flug nach Paris oder nach Rom billiger ist als mit der Bahn, dann stimmt etwas nicht. Wenn ein Flug nach Dänemark € 20.- kostet und die Bahn € 100.-, dann ist etwas schief gelaufen. Wenn man bedenkt, dass der Flug um das dreißigfache klimaschädlicher ist als die Bahn. Also her mit der Besteuerung von Kerosin, weltweit, und Österreich würde dadurch jährlich € 300.- lukrieren. Gutes Geld für die Umweltförderung.

 

  1. Vorschlag:

Der kommt von der Umweltministerin Elisabeth Köstinger selbst. Sie sagte in der Sendung „Im Klartext“ im November vorigen Jahres: „Klimaschutz muss die größte Mitmachbewegung überhaupt werden.“

Prof. Gottfried Kirchengast hat es bei einem Vortrag ein Jahr davor etwas anders gesagt, aber dem Sinn nach gleich: „Alle müssen für das eine Anliegen Klimaschutz „zu-arbeiten“. Das beginnt bei der Politik, geht über die Wissenschaft, Wirtschaft, über die Bildungseinrichtungen, Schulen und Kirchen. Nicht zuletzt die Medien. Alle müssen „zu-arbeiten“, d. h. ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.“

 

  1. Vorschlag:

Vorschlag vom Papst Franziskus: „Wir brauchen eine neue Sicht des Menschen.“

Der Papst spricht nicht nur von ökologischer Bekehrung, sondern von einer neuen Sicht des Menschen: Nr.202 in seiner Enzyklika: „Viele Dinge müssen ihren Lauf neu orientieren, vor allem aber muss die Menschheit sich ändern. Der neue Mensch versteht sich als Teil der Mutter Erde, hat eine mystische Beziehung zur Erde und zugleich zu Gott, der in allem ist. Der Mensch ist solidarisch mit allen Lebewesen und mit allen Menschen und Völkern. Er leidet, solange es nicht jeden Menschen einigermaßen gut geht. Das ist die Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden.“

Also, weg von der Einstellung: „Hauptsach mir geht es gut, auf die andern haue ich den Huat“, hin zu einem solidarischen Denken, Fühlen und Handeln.

Die heidnischen Römer behaupteten: „Der Mensch ist des Menschen Wolf.“ Wir im christlichen Abendland müssten formulieren: „Der Mensch ist des Menschen Engel.“ Schaffen wir das?

 

  1. Vorschlag: Ein letztes noch!

Es muss uns gelingen, die Lust an dem, was nachhaltig ist, zu wecken. Es tut einem selber gut, wenn man nachhaltig lebt.

Wir in der Pfarre Dechantskirchen haben Ökologie und Nachhaltigkeit schon 20 Jahre als pastoralen Schwerpunkt. Und wir haben gemerkt: Ökologisches Handeln bewirkt Freude. Das spüren wir in der Pfarre immer wieder. Es bringt frischen Sinn ins Leben. Wir können bestätigen, was der Papst geschrieben hat: „Ökologisches Handelngibt uns das Gefühl der eigenen Würde zurück, führt uns zu einer größeren Lebenstiefe und schenkt uns die Erfahrung, dass das Leben in dieser Welt lebenswert ist.“ („Laudato si“ Nr. 212)

Super! Nicht wahr? Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.