Im Vordergrund rechts von Bischof Dr. Alois Schwarz Pfarrer Wolfgang Fank, rechts davon Maria Knöbl, Helga Zinggl und Roman Zinggl

 

 

In der Kategorie „Energie“ hat die Pfarre Dechantskirchen den ersten Preis erhalten. Frau Dr. Petra Schön, Regionalstellenleitung des Klimabündnis Niederösterreich hielt begeistert eine Laudatio. Sie hielt sich dabei an folgende Vorlage:

 

Sonnige Pfarre Dechantskirchen

 

Viele kleine Schritte in Richtung Nachhaltigkeit.

 

Heute handeln zugunsten von morgen.

 

Startmotivation 2001:

„Wir sind zur Erkenntnis gekommen, dass wir auf Kosten der kommenden Generationen und vor allem jetzt schon auf Kosten der wirtschaftlich unterentwickelten Länder.“

Der Herr Pfarrer hat's ausgesprochen, die geschäftsführende Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Maria Knöbl hat es aufgegriffen und den Arbeitskreis „Schöpfungsverantwortung“ gegründet. Wir waren motiviert und heiß darauf, etwas zu tun.

Neben vielen Aktivitäten war die Energiewende für uns das Hauptziel.

Die Pfarre hat viel unternommen, um Energie zu sparen.

 

 

 

 

Bis zum Jahre 2017 konnten in den pfarrlichen Einrichtungen alle Haushaltsgeräte auf energiesparende Geräte und alle Leuchtkörper auf LED-Beleuchtung umgestellt werden, sogar die Außenscheinwerfer für die Turmbeleuchtung.

 

Gleichzeitig entwickelte der Arbeitskreis ein ausführliches Photovoltaikprogamm.

Die erste Anlage im Jahre 2005 wurde mit Spenden der Bevölkerung finanziert. Die zweite Anlage im Jahre 2012, die dritte Anlage im Jahre 2014 und die vierte Anlage auf einer Geburtenstation in Nigeria im Jahre 2017 wurden mit dem Erlös der je vorhergehenden Anlagen finanziert. Damit konnten wir Afrika etwas zurückgeben.

 

 

 

 

 

 

 

Wir erzeugen durch diese vier Anlagen, sowie durch weitere Beteiligungen an den pfarrlichen Gemeinschaftsanlagen, sowie durch die private PV-Anlage des Pfarrers, um sein E-Auto zu laden, insgesamt ca. 43.000 kWh. Das ist fast viermal so viel Strom, wie wir für Pfarrhof, Kirche, Pfarrkindergarten und Jugendräumen jährlich brauchen.

 

Dieses PV-Projekt der Pfarre wird fortgesetzt. Wir werden 2018 eine Erweiterung der PV-Anlage in Nigeria mit € 10.000,- finanzieren, usw.

 

Inzwischen sind wir in allen kirchlichen Einrichtungen auf Hackschnitzelheizung und auf Ökostrom umgestiegen.

 

Wir freuen uns über positive ökologische Auswirkungen!

Durch die EMAS-Zertifizierung müssen jährlich die Kennzahlen erarbeitet werden. Daraus ist ersichtlich, dass es uns gelungen ist, Energie merklich einzusparen: beispielsweise in den letzten fünf Jahren Strom um 33,5% und Wärme um 12,5%.

Insgesamt konnten wir im Jahr 2016 im Vergleich zum Jahr 2006 über 96% CO2-Emissionen einsparen und zusätzlich über 16 Tonnen Emissionsgutschriften durch Umstieg auf Ökostrom, durch Betrieb oder Beteiligung an insgesamt sechs PV-Anlagen verbuchen.

 

Auch die Bevölkerung konnte für unseren Öko-Weg durch gezielte Bewusstseinsbildung begeistert werden.

Dazu nutzten wir die Medien, wie Pfarrblatt, Pfarrhomepage, regionale Zeitungen, Radio und ORF Fernsehen.

In den letzten 12 Jahren hatten wir über 60 Informationsveranstaltungen, die Ökologie und bzw. soziale Anliegen zum Inhalt hatten. 12 Unterschriftenaktionen mit ökologischen und sozialen Inhalten nach den Gottesdiensten erbrachten insgesamt 5.360 Unterschriften.

 

Eine Besonderheit sind bei uns die Feste und Feiern mit ökologischem Inhalt. Mindestens vier im Jahr: „Sonntag der Sonne“, „Autofreier Sonntag“, „Erntedank“, „Fest mit den Tieren“, usw. Dadurch heben wir das ökologische Anliegen auf eine emotionale Ebene. Bei Predigten und kirchlichen Öko-Festen erreichen wir immerhin noch ca. 20% der Pfarrbevölkerung.

Dabei unterstreicht Herr Pfarrer immer wieder die soziale Verantwortung, die wir haben und versucht, uns eine mystische Sicht der Schöpfung aufzuzeigen.

 

Und es gibt auch messbare Erfolge in der Bevölkerung.

17% der Haushalte haben eine eigene PV-Anlage. An den zwei von der Pfarre organisierten PV-Gemeinschaftsanlagen beteiligten sich 32 Familien.

Wir konnten bereits 50% der Haushalte motivieren, auf Ökostrom umzusteigen. Eine erneute Werbung für den Umstieg erfolgt seit dem Herbst 2017.

 

Der Pfarrkindergarten ist Öko-Kindergarten: Er ist Klimabündniskindergarten und EMAS-zertifiziert.

 

 

 

 

Die Volksschule ist ebenfalls Klimabündnisschule, ökologisch angesteckt durch unsere UMB Maria Knöbl, die in der Volksschule unterrichtet.

 

Ein großer Teil der Bevölkerung hat Freude an unserem Öko-Weg.

Wir können aus Erfahrung bestätigen, was Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si“ geschrieben hat: „Ökologisches Handeln gibt uns das Gefühl der eigenen Würde zurück, führt uns zu einer größeren Lebenstiefe und schenkt uns die Erfahrung, dass das Leben in dieser Welt lebenswert ist.“ (Nr. 212)

 

Und was wir noch gelernt haben?

Einer muss brennen für Ökologie, am besten, wenn es der Pfarrer oder der Bürgermeister ist. Er muss andere begeistern. Und erst die Gruppe macht die einzelnen stark und konsequent.

 

 

UMB Maria Knöbl, Leiter des Arbeitskreises Roman Zinggl und Pfarrer Wolfgang Fank