Pfarrer Wolfgang Fank in Wien

 

 

Herr Pfarrer Wolfgang Fank sprach im Rahmen der Jahrestagung EMAS-Österreich 2016 zum Thema „Die wunderbare Photovoltaikvermehrung.“

 

 

 

 

 

 

Dechantskirchen ist eine Pfarre in der Oststeiermark, hat ca. 2.200 Einwohner.

In der Bibel gibt es die wunderbare Brotvermehrung, in der Pfarre Dechantskirchen gibt es die wunderbare Photovoltaikvermehrung.

Wie hat alles begonnen?

Wir haben uns mit Atomkraft beschäftigt. Das hat uns erschreckt. Wir leben auf Kosten von Tausenden Generationen.

Wir haben uns mit den Beschädigungen der natürlichen Lebensgrundlagen beschäftigt:

  • durch Treibhausgasemissionen,

  • Vergeudung der natürlichen Ressourcen,

  • Umweltverschmutzung, usw.

Wir haben erkannt: Wir leben auf Kosten der kommenden Generationen und auf Kosten der wirtschaftlich unterentwickelten Länder. Wir nehmen den Menschen der kommenden Generationen die Butter vom Brot und den Menschen in den wirtschaftlich unterentwickelten Ländern nehmen wir auch das Brot noch weg.

Wir waren gierig, etwas dagegen zu tun.

Wir wollten ein sichtbares Zeichen setzen: Machen wir eine Photovoltaikanlage auf dem Kirchendach! Es gab große Probleme: Das Denkmalamt war dagegen, es gab kein Geld und keine Förderung. Wir haben uns trotzdem entschlossen, sie zu errichten.

Mit dem Denkmalamt haben wir eine Lösung gefunden. Ich habe bei der Bevölkerung gebettelt und siehe da: Fast € 30.000,- sind von den Leuten gespendet worden. Ein Geld, das wir nicht mehr zurückzahlen mussten.

Zu guter Letzt haben wir auch noch die Förderzusage erhalten: 60 Cent pro kWh.

Im Jahre 2005 haben wir die Anlage mit großer Beteiligung der Bevölkerung eingeweiht.

 

 

 

 

In der Folge sind jährlich ca. € 3.300,- hereingekommen. Dieses Geld haben wir gesammelt, und damit im Jahre 2012 eine zweite Anlage errichtet (5,5 kWp), im Jahre 2014 eine dritte.

Im Jahre 2018 werden wir eine vierte in einer Missionsstation in Afrika errichten lassen.

Dann haben wir vier PV-Anlagen errichten können und haben nur für die erste Anlage ein Geld gebraucht. „Wunderbare PV-Vermehrung!“ Aus 5,5 kWp werden 22 kWp.

Dann sind noch zwei PV-Anlagen dazugekommen, die haben wir anderweitig finanziert.

Wir erzeugen seither jährlich dreimal so viel Strom wie wir im Pfarrhof, Kirche, Pfarrkindergarten verbrauchen.

Zudem werden alle pfarrlichen Einrichtungen mit Ökostrom versorgt und mit Hackschnitzel geheizt. Damit ersparen wir im Vergleich zum Jahr 2005 jährlich über 65 Tonnen CO2.

 

 

 

 

 

 

 

Wir konnten auch viele aus der Pfarrbevölkerung begeistern. Durch Vorträge, Unterschriftenaktionen, Öko-Feste, usw. Mit Erfolg: Drei Beispiele:

  1. Beim Volksbegehren „Raus aus Euratom“ im Jahre 2011 hat in unserem Bezirk nicht einmal 1% der Wahlberechtigen unterschrieben, bei uns in Dechantskirchen waren es 10%.

  2. 12% der Haushalte haben bereits eine eigene PV-Anlage, oder sind an unseren pfarrlichen Gemeinschaftsanlagen beteiligt.

  3. 15% der Haushalte sind auf Ökostrom umgestiegen. In einigen Wochen werden es 20% sein.

 

 

 

 

Deshalb nennen wir uns „sonnige“ Pfarre Dechantskirchen!

 

 

 

 

Maria Knöbl in St. Georgen am Längsee

 

 

Vom 18. bis 20.Mai 2016 fand in St. Georgen am Längsee/Kärnten „PfinXten 2016 – Forum für Innovation“ in und durch Kirchen statt. Neues und Innovatives für unsere Kirche und Gesellschaft zu erarbeiten und zu wagen, dazu braucht es „Mut und Kühnheit“ (Papst Franziskus). Dieses internationale und ökumenische Innovationsforum stand unter dem Motto „Spirit bewirkt Kühnheit – dem Hl. Geist einen Landeplatz bereiten.“

Geleitet wurde diese dreitägige Veranstaltung vom Begründer der sog. Pastoralinnovation Dr. Georg Plank und vom Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz.

 

 

 

 

Maria Knöbl hielt einen Workshop über „Viele kleine Schritte der Ökologie und Nachhaltigkeit in einer Dorfpfarre“. Außer den mitteleuropäischen Ländern waren auch die USA vertreten.