Es fand am 20.Jänner 2015 in den Räumen am Kirchplatz statt. Mag. Andreas Pichlhöfer, Pastoralassistent in Hartberg, begrüßte die Anwesenden und bat Herrn Pfarrer Wolfgang Fank um seine motivierenden Ausführungen.

 

 

 

 

 

 

 

Mein Impulsreferat hat drei Punkte:

  1. Warum betreiben wir seit 15 Jahren Umweltschutz in der Pfarre Dechantskirchen?

  2. Wie bzw. was ist hilfreich dabei?

  3. Wovon ich heute träume?

 

 

1. Warum?

 

 

Drei Gründe:

  • Der 1.Grund war immer schon da (Wir leben auf Kosten der anderen).

  • Den 2.Grund habe ich erst im vorigen Jahr gefunden (kirchliche Texte).

  • Der 3.Grund ist erst allmählich dazu gekommen (die Freude).

 

Erster Grund:

Unsere Lebensform und unsere Wirtschaftsformen zerstören die Lebensgrundlagen. Wir leben auf Kosten der kommenden Generationen und auf Kosten der wirtschaftlich unterentwickelten Länder. Wir nehmen den Kindern die Butter vom Brot und den Ländern der Dritten Welt nehmen wir auch noch das Brot weg!

Staatsschulden: € 265 Milliarden

Atomkraftwerke: 6000 Generationen müssen sich ängstigen und müssen bezahlen für das, was eine Generation genossen hat.

 

Klimawandel

Wüsten breiten sich aus… Lebensgrundlagen schwinden!

In Österreich werden sich die Hitzetage bis 2050 verfünffachen. Folgen: Klimaanlagen in den Städten, Bewässerungsanlagen auf dem Land.

Stmk: Starkniederschläge – Stürme – Dürreperioden – Landesrat Seitinger 2012: „Schäden in den letzten 10 Jahren in der Höhe von einer Milliarde.“ 2014 spricht er anders: „In den letzten 10 Jahren zwei Milliarden.“

Ozeane steigen: 140 Megastädte sind bedroht

Reisernte ist bedroht

usw.

 

Wissenschaftler warnen!

Verena Winiwarter: „Wir müssen uns entscheiden zwischen Katastrophe und Transformation.“

Weltklimarat: „Erderwärmung lässt sich nicht mehr aufhalten, wohl aber eindämmen, damit man mit den Folgeschäden zurechtkommt.“

 

Politiker warnen:

Ban Ki-moon: „Klimaveränderung ist die größte Gefahr der Menschheit, ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Wir brauchen eine klare Mission. Dafür brauchen wir jede helfende Hand.“

Barack Obama: „Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt und die letzte Generation, die etwas dagegen tun kann.“

Es wird mit 200 Millionen Klimaflüchtlingen zu rechnen sein.

Aber warum soll sich die Kirche darum bemühen? Ist Ökologie und Nachhaltigkeit und Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen nicht Aufgabe der Politiker und Wissenschaftler? Aber doch nicht die der Pfarren!

 

Zweiter Grund:

Papst und Bischöfe rufen zum Klimaschutz auf. Es gibt 4 Dokumente:

  • Die Friedensbotschaft von Papst Johannes Paul II. am 01.01.1990

  • Die Friedensbotschaft von Papst Benedikt des XVI. am 01.01.2010

  • Der Sozialhirtenbrief der katholischen Bischöfe Österreichs 1990

  • Das Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich 2003

 

3 Zitate:

  • Aus der Friedensbotschaft des Papstes von 1990:

    „Auch die Männer und Frauen, die keine besonderen religiösen Überzeugungen besitzen, erkennen es aufgrund ihrer eigenen Verantwortung für das Allgemeinwohl als ihre Pflicht an, zur Sanierung der Umwelt ihren Beitrag zu leisten. Um so mehr müssen diejenigen, die an Gott, den Schöpfer, glauben, …sich aufgerufen fühlen, sich mit diesem Problem zu beschäftigen. Die Christen insbesondere stellen fest, dass ihre Aufgaben im Bereich der Schöpfung, ihre Pflichten gegenüber der Natur und dem Schöpfer Bestandteil ihres Glaubens sind.“ Nr. 15

    „Der Einsatz der Gläubigen für eine gesunde Umwelt entspringt unmittelbar aus seinem Glauben an Gott, den Schöpfer.“ Nr.16

  •  

  • Aus dem Sozialhirtenbrief der Katholischen Bischöfe Österreichs von 1990:

    „Wir sind uns bewusst, dass diese Umkehr und Bekehrung auf verschiedenen Ebenen eine umfassende Bewusstseins- und Gewissensbildung erfordert. Ohne eine breite Zustimmung von Seiten der Bevölkerung lassen sich die dringend erforderlichen Maßnahmen weder auf innerstaatlicher, noch auf weltweiter Ebene durchführen. Wir wollen mit aller Entschiedenheit an diesem Bewusstseinswandel mitarbeiten. Für die Kirche geht es dabei keineswegs um eine bloß profane Angelegenheit, sondern um einen Auftrag, der mit dem Willen Gottes zu tun hat.“ Nr. 57

  •  

  • Aus dem Sozialschreiben der christlichen Kirchen Österreichs von 2003:

    „In den Kirchen gibt es beispielhafte Initiativen für nachhaltiges Wirtschaften: Vom Einsatz erneuerbarer Energie bis zur biologischen Landwirtschaft in klösterlichen Gemeinschaften. In vielen kirchlichen Einrichtungen ist der Konsum von fair gehandelten Produkten eine Selbstverständlichkeit. Um diese Ansätze auszubauen, bedarf es verbindlicher Ziele und Aktionsprogramme, die sich in den Budgets und den Tätigkeitsberichten kirchlicher Gemeinschaften und Einrichtungen spiegeln müssen.“ Nr. 297

 

Dritter Grund:

Der ist erst allmählich dazu gekommen. Wir haben Freude am ökologischen Denken, Planen und Tun, z. B. beim Hissen des grünen Gockels oder bei der  Planung für 2015.

 

 

2. Wie bzw. was ist hilfreich dabei?

 

 

  1. Eine/r muss brennen für die Idee

    Hl. Augustinus: „In dir muss brennen, was du im andern entzünden willst.“

  2. Eine Gruppe kann mehr als ein einzelner

    2005: Unsere Schöpfungsverantwortung in Graz darstellen. Wie?

  3. Ohne Pfarre geht nichts

    Bewerben von Veranstaltungen – Raum für Pfarrblatt, usw.

  4. Augen auf, Ohren spitzen. Entschlossen handeln

    z. B.: Baumwollpflanze ist höchst problematisch. Alternativen: Hanf, Leinen

 

 

3. Wovon ich heute träume?

 

 

Brennst Du schon? In jeder Pfarre ein paar Begeisterte, die sich zusammen tun. Es gibt breites ökologisches Denken, Wunschdenken, vereinzelte gute Aktionen. Diese auf Pfarrebene bündeln und unterstützen.

Kleine Schritte, mit Konsequenz und Begeisterung

Ein Vortrag,

eine Aktion,

ein ökologisches Fest

 

Regionales Jahrestreffen, um uns gegenseitig zu motivieren.

Grüne Oststeiermark: Es gibt schon viele Initiativen, in Gemeinden (Hartberg, Gleisdorf, Weiz), diese in Kleinarbeit mittragen, aus christlicher Verantwortung.

Für eine gesunde Erde für gesunde Kinder!

Es folgte dann eine rege Diskussion und anschließend ein gemütliches Zusammenstehen.

Jene, die dabei waren, waren begeistert. Leider haben an diesem Treffen von ca. 60 eingeladenen Pfarren nur neun teilgenommen. Positiv: Es werden mindestens drei neue Arbeitskreise entstehen.