Letztes Update:
18.11.2021
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Europäischer Klima-Award geht an 5 Gemeinden, 2 Regionen und 1 Pfarre in Österreich.
Die Gemeinden Baden, Hartberg, Klosterneuburg, Krenglbach, Tulln, der Bodensee-Städteverband,
das Waldviertler Kernland und die Pfarre Dechantskirchen wurden vom Klimabündnis Europa mit dem Climate-Star ausgezeichnet.
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© Fotocredit: Marschik
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Bereits zum sechsten Mal hat das Klimabündnis Europa die besten
Klimaschutzprojekte von Gemeinden und kommunalen Netzwerken in ganz Europa ausgezeichnet. Insgesamt wurden in der Burg Perchtoldsdorf in
Niederösterreich in 4 Kategorien 17 Projekte aus 9 Ländern vor den Vorhang geholt. Darunter Städte wie Budapest, Den Haag und Essen. Und
darunter auch Preisträger aus Österreich: die Klimabündnis-Gemeinden Baden, Klosterneuburg, Tulln (alle NÖ), Hartberg (Stmk) und Krenglbach (OÖ),
der grenzüberschreitende Bodensee-Städteverband mit der Klimabündnis-Gemeinde Feldkirch, das Waldviertler Kernland (NÖ) und die
Klimabündnis-Pfarre Dechantskirchen (Stmk). Die Siegerprojekte reichen von der „Dorfpfarre als Klima-Schrittmacher“ in Dechantskirchen über die
„Energiegeladene Gartenstadt“ bis zum „Klimamix“ in Krenglbach.
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Kategorie „bis 10.000 EinwohnerInnen“
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DEREKEGYHÁZ (HU) – Flagschiff auf dem Land
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HARTBERG (A) – Klimafreundlich Mobil in Hartberg
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KRENGLBACH (A) – Krenglbacher Klimamix
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Kategorie „10.000 – 100.000 EinwohnerInnen“
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BADEN (A) – bea, das Badener eCar Sharing
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HESPERANGE (LU) – Naturkreislauf im Dreieck
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INGELHEIM AM RHEIN (DE) – Stadt der RadfahrerInnen
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KLOSTERNEUBURG (A) – Klimaneutrale Kläranlage
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TULLN (A) – Energiegeladene Gartenstadt
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Kategorie „über 100.000 EinwohnerInnen“
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BIELEFELD (DE) – Sanierungs-„Boomtown“ Bielefeld
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BUDAPEST/3. DISTRIKT: ÓBUDA (HU) – Zukunftsfähiges „Hausdorf“
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CASCAIS (PT) – Da ist Energie im Spiel
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DEN HAAG (NL) – Nachhaltige Nachbarschaft
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ESSEN (DE) – Essen backt's an!
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GENT (BE) – Energiecoaching für Firmen
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Kategorie „Kommunale Netzwerke“
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BODENSEE-STÄDTEVERBAND (A, CH, DE) – 3 Länder, 10 Städte, 2.000 Wattfont
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DECHANTSKIRCHEN (A) – Dorfpfarre als Klima-Schrittmacher
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KEM WALDVIERTLER KERNLAND-REGIONEN (A) – Doppelpass über die Grenze
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Zur Climate-Star-Gala nach Perchtoldsdorf hat das Klimabündnis
Europa gemeinsam mit dem Land Niederösterreich geladen.
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„Die Climate-Star-PreisträgerInnen sind Vorbilder. Sie geben Hoffnung
und motivieren mit ihren Projekten andere, selbst aktiv zu werden. Bestes Beispiel ist bei uns in Niederösterreich die
Energiewende, die mittlerweile zur Energiebewegung geworden ist“
, so Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf.
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„Der Climate Star zeigt sehr gut, was im Klimaschutz notwendig ist und wo die
Gemeinden ansetzen. Einerseits sind es regionale Projekte, bei denen immer stärker BürgerInnen eingebunden werden. Andererseits
wird auf Zusammenarbeit gesetzt – Gemeinde-, Regions- oder Ländergrenzen spielen dabei längst keine Rolle mehr“
, so Peter Molnar, Geschäftsführer des Klimabündnis Österreich.
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Das Dechantskirchner Modell „Viele kleine Schritte in Richtung Nachhaltigkeit –
Gesunde Erde für gesunde Kinder“ wurde mit 15 Fotos und folgendem Text präsentiert:
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„In einer steirischen Gemeinde gibt beim Klimaschutz eine
Klimabündnis-Pfarre den Ton an. Und das seit der Gründung des Arbeitskreises „Schöpfungsverantwortung“ 2001.
Mittlerweile gibt es vier Arbeitskreise, besetzt sind auch die Themen Umwelt, Fair Trade – Clean Clothes und Öffentlichkeitsarbeit.
Ziel ist es, die pfarrlichen Einrichtungen – Pfarrhof, Kirche Jugendraum und Kindergarten – CO2-neutral zu führen.
Gleichzeitig soll auch die Bevölkerung motiviert werden. Und genau das funktioniert. 2005 wurde die erste PV-Anlage durch Spenden der Pfarrgemeinde
finanziert. Mit dem von dieser Anlage erwirtschafteten Geld wurde die zweite PV-Anlage gekauft, heuer folgte die dritte und
2016 die vierte. Ohne je weiteres Geld zu benötigen.
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Heute haben an die 60 Familien in der Gemeinde eine eigene PV-Anlage oder sind an
der Gemeinschaftsanalage beteiligt, das sind 10% der Haushalte. Auch beim Umstieg auf Ökostrom war die Pfarre Vorreiter. Sie
verhandelte mit dem Stromanbieter auch gleich einen besonders günstigen Ökostrompreis. Die Folge: 100 Haushalte stiegen um.
Der beste Werbeträger ist der Herr Pfarrer selbst. Wolfgang Fank ist mit einem Elektroauto mit der Aufschrift „Fair fahren durch
Sonnenstrom“ unterwegs. Den Strom dafür bezieht er von seiner eigenen PV-Anlage vor dem Pfarrhof.“
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Herr Pfarrer bedankte sich bei der Präsentation für diese hohe Auszeichnung im Namen des AK
Schöpfungsverantwortung und im Namen der Pfarre. „Der Preis ist eine Bestätigung unseres Öko-Weges ‚Viele kleine Schritte in Richtung
Nachhaltigkeit‘ mit dem Ziel ‚Gesunde Erde für gesunde Kinder‘“. Herr Pfarrer erwähnte auch, dass der Arbeitskreis Schöpfungsverantwortung
schon eine besondere Auszeichnung erhalten habe, nämlich „die Pfarrbevölkerung hat Freude an unserem Öko-Weg. Diese beiden
Auszeichnungen ermuntern uns, im Sinn der Nachhaltigkeit zugunsten der kommenden Generationen weiterhin unterwegs zu sein.“
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Das Klimabündnis wurde 1990 in Frankfurt am Main zwischen VertreterInnen
aus Gemeinden aus Ö, D & CH, Delegierten von sechs indigenen Organisationen in Amazonien sowie
VertreterInnen 15 weiterer Organisationen (Unis, NGOs, etc.) gegründet. Parallel zum Aufbau des European Sekretariat des Klimabündnises in
Frankfurt am Main entstanden in mehreren Ländern auf regionaler bzw. nationaler Ebene Koordinationsstellen. Mittlerweile ist das Klimabündnis
in 24 Ländern Europas aktiv. In Österreich haben sich 960 Klimabündnis-Gemeinden, 900 Klimabündnis-Betriebe und 410
Klimabündnis-Schulen & Kindergärten zur Reduktion der Treibhausgase und zum Schutz der Regenwälder verpflichtet.
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