Bei dieser regionalen Veranstaltung für PfarrgemeinderätInnen wurden zwei Hauptthemen behandelt: Schöpfungsverantwortung und Migration. Uns fiel der Teil Schöpfungsverantwortung zu. Weiters wurden drei Kurzstatements zu den Themen gegeben:

  • „Ländlicher Raum“

  • „Von der Enge in die Weite“

  • „Beziehungsführerschein“

Umrahmt wurde der Tag von der Musikgruppe „quer umi“. Wichtige VertreterInnen der Diözese Graz-Seckau waren dabei, darunter Generalvikar Dr. Heinrich Schnuderl als Vertreter des Bischofs.

 

 

 

 

Mit 15 Großplakaten, einer Powerpoint und einem Schautisch informierten Pfarrer Wolfgang Fank und Maria Knöbl die Anwesenden über unser Modell: „Viele kleine Schritte der Nachhaltigkeit – Gesunde Erde für gesunde Kinder“

Die Powerproint-Präsentation hatte drei Teile:

  1. Warum tun wir das?

  2. Was haben wir bisher gemacht?

  3. Und wir träumen!

Nach der Präsentation standen Mitglieder des AK Schöpfungsverantwortung – sie waren mit einem Namensschild ausgewiesen – Rede und Antwort.

Zum Abschluss wurde jeder Pfarre ein „Dechantskirchner Zeigga“ mitgegeben. Darin waren: ein Kugelschreiber von der sonnigen Pfarre Dechantskirchen, eine Informationsschrift „Warum machen wir das?“ und eine Zitatensammlung von Päpsten und Hirtenbriefen über Ökologie und Verantwortung.

 

 

 

 

Und wir träumten für die Region Oststeiermark:

Maria:

  • Dass jeder Pfarrgemeinderat sich mit diesem Thema befasst.

  • Dass in jeder Pfarre ein Arbeitskreis Schöpfungsverantwortung gegründet wird.

    Wir von der Pfarre sind gerne behilflich, wenn wir gebraucht werden. Wir kommen gerne zu Pfarrgemeinderatssitzungen und helfen gerne beim Gründen eines Arbeitskreises.

    Heute möchten wir jeder Pfarre einen „Zeigga“ mit Informationsmaterial und einem Öko-Kugelschreiber mitgeben, damit ihr in eurer Pfarre Öko-Geschichte schreiben könnt.

Wolfgang:

  • Ich bin nicht so spendit, aber dafür ganz konkret. Ich schlage ein erstes regionales Vernetzungstreffen vor: 20.Jänner 2015 in Hartberg, Leitung: Mag. Andreas Pichlhöfer.

    Mag.a Opis-Pieber haben wir dazu auch schon gewonnen. Uns dabei fragen: „Was ist schon vorhanden?“ „Wo und wie können wir einander helfen?“

  • Ich träume davon, dass wir jedes Jahr einen regionalen Schwerpunkt haben.

    z. B.: Aktion „G'flickte Hose“ – d. h. bewusster Umgang mit dem ökologischen Problemstoff Baumwolle.

Maria:

  • Ich träume von einem verstärkten Zusammenwirken zwischen Pfarre, Gemeinde und Schule. Die Pfarre kann in der Bevölkerung sehr motivierend wirken.

Wolfgang:

  • Ich träume davon, dass das Pastoralamt ein „Jahr der Ökologie und Nachhaltigkeit“ ausruft. Nach dem Jahr des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, ein Jahr der Ökologie und Nachhaltigkeit, angeregt durch den Glauben, motiviert von der Liebe, für eine hoffnungsvolle Zeit für Kinder und Kindeskinder.

  • Ich träume davon, dass bei der Pfarrwoche in Seggauberg auch einmal das Thema „Ökologie und Nachhaltigkeit“ behandelt wird. Denn das Thema ist schicksalshaft und zu wichtig, als das es übersehen werden darf.

  • Ich träume von einer grünen Diözese zu Gunsten der kommenden Generationen und zu Gunsten der wirtschaftlich unterentwickelten Länder.

Maria:

  • Wir träumen, dass sich jede und jeder fragt: „Was kann ich zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlage beitragen?“

  • Das alles gelingt, wenn das Anliegen in unseren Herzen brennt.

    („In dir muss brennen, was du im andern entzünden willst.“) Hl. Augustinus

 

 

Im Folgenden nun zwei Texte:

 

I. Was bewegt uns in der Pfarre Dechantskirchen,

ökologisch und nachhaltig zu handeln?

 

 

Wir sind schon öfter gefragt worden: „Was hat Ökologie mit Seelsorge zu tun?“ Ist Ökologie nicht eine Sache der Politiker, der Wirtschaft? Aber doch nicht eine Sache der Kirchen. In der Bibel steht „Macht euch die Erde untertan. Jetzt müsste man hinzufügen: Aber macht sie nicht bereit zum Untergang.

Papst Johannes Paul II. hat mehrmals von der „schönen, gefährdeten Erde“ gesprochen.

Zitat: „Der Einsatz der Gläubigen für eine gesunde Umwelt entspringt unmittelbar aus seinem Glauben an Gott, den Schöpfer.“

Im Sozialhirtenbrief der kath. Bischöfe heißt es: „Für die Kirche geht es dabei keineswegs um eine bloß profane Angelegenheit, sondern um einen Auftrag, der mit dem Willen Gottes zu tun hat. Auch unsere Arbeit im Arbeitskreis ist religiös begründet.

Aber es gibt noch einen anderen wichtigen Grund:

Wir leben auf Kosten der anderen, auf Kosten der kommenden Generationen und auf Kosten der wirtschaftlich unterentwickelten Länder.

Krass ausgedrückt: Wir nehmen den Kindern die Butter vom Brot, den Menschen in den unterentwickelten Ländern nehmen wir auch noch das Brot weg.

 

 

Wir sind eine Generation, die auf Kosten anderer lebt

 

 

  1. Staatsschulden:

    € 262 Milliarden Staatsschulden, € 35.000.- pro Person in Österreich

 

  1. Atomkraft:

    Ein wirtschaftlicher Sonderfall, der auf Kosten der kommenden Generationen geht, ist die Atomkraft.

    Tschernobyl und Fukushima waren atomare Explosionen, mit verheerenden Folgen. Und was ist mit dem Atommüll überhaupt? 10.000 Tonnen hochradioaktiver Müll fällt jedes Jahr an. Der muss 250.000 Jahre bewacht werden. Also 6000 Generationen zahlen für das, was eine Generation genossen hat.

 

  1. Die Bedrohung der natürlichen Lebensgrundlagen:

     

    1. 1. Die Wüsten breiten sich aus:

      Mehr als ⅓ der Landfläche der Erde ist Wüste, bald könnte es die Hälfte sein.

      In Europa ist Spanien am schlimmsten betroffen.

      Und in Österreich? Laut Klimaforscher Reinhard Melcher werden sich die Hitzetage bis 2050 verfünffachen.

      Albert Bernsteiner, Projektleiter für landwirtschaftliche Umweltberatung in der Landwirtschaftskammer Steiermark bei einem Hartberger Umweltstammtisch Anfang Mai 2014 zum Thema Klimawandel: „Zu erwarten sind unter anderem ein Temperaturanstieg von 3,3 bis 5 Grad, bis zu 30 % weniger Niederschläge, damit verbunden ein Rückgang der Grundwasserneubildungsrate sowie spürbare Ertragsrückgänge.“ (HBZ vom 07./08.Mai 2014)

     

    1. 2. Wälder werden gerodet:

      Das ist jährlich die Fläche von Österreich und Slowenien, für Palmöl und Sojabohnen für Europa.

      Damit wird Klimawandel wieder begünstigt.

     

    1. 3. Weltweit werden fruchtbare Flächen verbaut:

      In Österreich 22,4 Hektar täglich, seit 1950 eine Fläche von fast Burgenland. Diese Flächen gehen verloren als Anbaufläche für Lebensmittel, als CO2-Speicher und Wasserspeicher. Umgekehrt braucht Österreich viel Land im Ausland, um Lebensmittel zu importieren, vor allem in Brasilien.

     

    1. 4. Ozeane als Lebensgrundlage sind bedroht:

      • Abwässer gelangen ungeklärt ins Meer, Öl fließt ins Meer

        Seit 1917 bis 1971 sind eine Million Tonnen chemischer Giftwaffen in den Meeren entsorgt worden. Wahre tickende Zeitbomben.

      • Ozeane sind atomverseucht: Man schätzt 100.000 Tonnen, in Fässern verschlossen. Diese rosten allmählich. Normale Atomkraftwerke entlassen radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer.

      • Überfischung: Übersäuerung durch erhöhte CO2-Aufnahme. Eine Abnahme der Bestände von 20% ist zu erwarten.

      • Große Mengen von Plastik sind in den Meeren entsorgt worden. „6 Millione Tonnen Plastik gelangen jedes Jahr in die Ozeane. 4,2 Tonnen Plastik pro Tag gelangen über die Donau ins Schwarze Meer.“

     

    1. 5. Wirbelstürme und steigende Meeresspiegel bedrohen die Küsten:

      Da trifft es wiederum die wirtschaftlich unterentwickelten Völker am schlimmsten. Ein Beispiel ist Honduras. Dort werden die Wirbelstürme immer bedrohlicher. Der Meeresspiegel steigt.

      „⅕ der Menscheit lebt in Städten in Meeresnähe. 140 Megastädte leben an den Küsten. Es sind Städte gefährdet wie Shanghai, Kalkuta, New York. Bangladesch ist dann nicht zu schützen.“ Stürme peitschen Salzwasser ins Landesinneren. Die Felder versalzen und werden unfruchtbar.

      80% der gesamten Reisproduktion der Welt geschieht an den Mündungen von fünf großen Flüssen: Ganges, Mekong, Missisippi, usw. Nun steigt der Meeresspiegel zusehends. Die Stürme, die immer ärger werden, peitschen Salzwasser in die Mündungen der Flüsse, sodass die großen Reisfelder versalzen. Der Reisanbau wird in den nächsten Jahrzehnten um 30% zurückgehen.

 

 

Auswirkungen des Klimawandels in der Steiermark

 

 

„Auch bei uns in der Steiermark werden die Auswirkungen des Klimawandels bedrohlich“, sagte Landesrat Seitinger und rechnet vor:

„Auch die Starkniederschläge werden laut Aussage von Klimaforscher Reinhard Melcher bis 2050 um ein Viertel zunehmen.“

Auf die Hochwasserkatastrophe vom Jahre 2013 folgen heuer viele kleine Überschwemmungen, die durch plötzlich einfallenden Regenguss Felder, Häuser und Dörfer überfluten.

So im Klagenfurter Becken am Montag, dem 23.Juni 2014: „Ein heftiger Hagelsturm ging gestern Nachmittag über Klagenfurt und Teile von Kärnten nieder… Binnen zehn Minuten fielen 24 Millimeter Niederschlag.“

Und in der Steiermark am gleichen Tag: „Rund € 700.000.- Schaden richtete Montagabend ein Hagelsturm im Bezirk Leibnitz an.“

Kleine Zeitung vom 03.August 2014: „Voitsberg versank im Hochwasser. Bis zu einen Meter hoch stand das Wasser in Voitsberg, die Bahn musste eingestellt werden… “

„Es waren mehr als hundert Liter Regen pro Quadratmeter, die innerhalb von nur zwei Stunden gefallen sind“, schätzt Meteorologe Hannes Rieder von der Zamg. Bereits in der Nacht zuvor hatten Unwetter in Schladming große Schäden verursacht. Auch am Freitagabend haben Unwetter im Bundesland Salzburg wieder große Schäden angerichtet. In Kärnten musste die Reißeckbahn eingestellt werden. Die Gleise sind unterspült.

Die Kleine Zeitung am 04.August 2014: „Es war wie eine Wasserbombe!“ „Vier Menschen starben bei Unwettern mit Starkregen im norditaliensichen Treviso!“…

Und am 10.August 2014 schreibt die Kleine: „Kein Wochenende ohne Unwetter!“

Schon einen Monat davor stöhnte Landesrat Seitinger bei einem Lokalaugenschein am 13.Mai 2014 in Ilz: „Wir erleben Jahr für Jahr, dass die Intensität der Niederschläge zunimmt, wir müssen mehr in Richtung Verhinderung der Erosion tun. Die Schäden sind dramatisch, der Verlust kann nicht mehr wettgemacht werden.“

Und Fritz Rauer, Obmann der Gemüsebauern aus Blumau, fordert mehr Engagement zur Verhinderung des CO2-Ausstoßes.

Und dann der Bericht im „Neues Land“ vom 10.Juli 2014:

Landesrat Hans Seitinger, zuständig für den Katastrophenschutz, zeigt ein weiteres düsteres Bild: „Das 21. Jahrhundert entpuppt sich zunehmend als das Jahrhundert der Naturkatastrophen, die sich nicht nur in der Zeitfolge verdichten, sondern auch immer brutalere Ausmaße annehmen. Der dadurch verursachte Schaden betrug alleine in der Steiermark in den letzten zehn Jahren knapp zwei Milliarden Euro.“

Zwei Jahre vorher sprach Seitinger noch von einer Milliarde Schäden in den letzten zehn Jahren. Es wird immer bedrohlicher!

 

 

Die Verursacher

 

 

Verursacher sind verschiedene: Industrie, Rodung der Wälder, chemieintensiver Landwirtschaft, Verbauung und Verpflasterung großer Ackerflächen, usw. Hauptverursacher ist die Verwendung von Erdöl, Kohle und Gas.

Hauptverursacher des Klimawandels ist der erhöhte CO2-Ausstoß. Der hat enorm zugenommen.

Weltweit hat der CO2-Ausstoß von 1990 bis 2010 um 40% zugenommen.

 

 

Wie schaut es in Österreich aus?

 

 

Zunächst das Erfreuliche!

Seit 1990 hat der CO2-Ausstoß in der Landwirtschaft um 13% abgenommen, bei der Raumwärme gar um 21%, bei der Abfallwirtschaft sogar um 50% abgenommen.

Dann das eher Bedrohliche:

Seit 1990 hat der CO2-Ausstoß durch die Industrie um 16% zugenommen, durch die Energieerzeugung um 3% und durch den Verkehr um 60%.

 

 

Wie geht es weiter?

 

 

Die Internationale Energie Agentur (IEA): „Aktuell werden 82% der globalen Energieversorgung durch fossile Energieträger gedeckt.“

Sie geht davon aus, dass im Jahr 2035 drei Viertel des Energiebedarf auf Basis von Öl, Kohle und Gas abgedeckt werden. Gleichzeitig ist mit einem weiteren Anstieg des Energiebedarfs um ein Drittel zu rechnen.

Die IEA berechnet, dass dieser Pfad einen weiteren Anstieg der Treibhausgasemissionen um 20% und eine globale Temperaturerhöhung um 3,6 Grad Celsius bedeuten würde. Von der Erreichung des 2 Grad Zieles ist man damit weit entfernt.

(Die Folge: Wirtschaftliche Verluste, ökologische Krisen und geopolitische Konflikte)

Die Subventionen und Steueranreize für fossile Energieträger werden von der IEA berechnet: 2012 betrugen sie 544 Milliarden US-Dollar. Subventionen für erneuerbare Energie hingegen werden für 2012 mit nur 101 Milliarden US-Dollar angegeben. (In Österreich liegen die fossilen Energiesubventionen zwischen 2,04 und 2,24 Milliarden Euro im Jahr. S. Ökoenergie, November 2013.)

 

 

Resumee des Klima- und Energiefonds

 

 

  • Die Welt braucht eine radikale Trendwende in der Energieversorgung, um die katastrophalen Folgen des Klimawandels abzuwenden.

  • Die Reduktion des Energieverbrauchs und noch größere Anstrengungen im Bereich Erneuerbarer Energie sind die einzig sinnvolle Strategie, um die fossile Importabhängigkeit zu reduzieren, ökonomischen Schaden durch höhere Importkosten zu vermeiden und Innovation und regionale Wertschöpfung zu generieren.

  • Die globalen Subventionen in fossile Energieträger sind eine maßgebliche Barriere für die globale Transformation Richtung nachhaltiger Energieversorgung.

 

 

Schlussfolgerung von der Umwelthistorikerin Verena Winiwarter

 

 

Die Umwelthistorikerin Verena Winiwarter, Dekanin der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt, wurde von den Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten in Österreich zur Wissenschaftlerin des Jahres 2013 gewählt. Sie sagt: „Wir gehen einer Katastrophe entgegen.“ Sie zählt hauptsächlich drei Gründe auf:

  1. Erdöl hat die Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten beschleunigt, sodass die Erde nicht mit kann. Wir gehen einer Klimakatastrophe entgegen. Wir brauchen solare Energiesysteme.

  2. Wir leben Pump. Wir haben ein Vermögen, das wir auf Pump den Kindern und Kindeskindern bereits weggenommen haben.

  3. Die Reichen haben einen „ökologischen Fußabdruck, der katastrophal ist. „Würde die gesamte Weltbevölkerung so leben wie wir Europäer oder die US-Amerikaner, so bräuchte man bereits fünf Erdbälle,“ sagte Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, nachzulesen im Bauernjournal Umwelt vom August 2013. Wir verbrauchen zu viele Ressourcen der Erde und überfordern die Erde in ihrer Abbaukapazität. Deshalb ist die Erde schon im August „erschöpft“. Die Gesamtleistungen der Natur unseres Planeten sind in weniger als neun Monaten aufgebraucht. Was folgt ist Raubbau an der Natur. Wir leben auf zu großem Fuß. Wir verbrauchen mehr als die Erde bieten kann. Der sog. „Welterschöpfungstag“ war heuer schon am 19.August. Alles was wir danach entnehmen, ist Raubbau an der Erde. Wenn alle auf der Erde so üppig leben würden wie die Österreicherinnen und die Österreicher, wäre die Erde schon am 02.Mai erschöpft.

    Deshalb: Wir müssen uns entscheiden zwischen Katastrophe oder Transformation. Unter Transformation meint sie eine neue Bescheidenheit im Lebensstil, Weg von den fossilen Energien hin zur Solarzivilisation.

 

 

Dienstag, 23.September 2014, bei der Eröffnung

der Klimakonferenz der UNO in New York

 

 

Ban Ki-moon:

„Klimaveränderung ist die größte Gefahr der Menschheit, ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Wir brauchen eine klare Mission. Dafür brauchen wir jede helfende Hand.“

Barack Obama, Präsident der USA:

„Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt und die letzte Generation, die etwas dagegen tun kann.“

Es wird mit 200 Millionen Klimaflüchtlingen zu rechnen sein.

 

 

Was können wir tun?

 

 

Stromverbrauch:

  • Eine Frage lautete: „Können wir überhaupt ohne Atomstrom auskommen?“

    Antwort von Dr. Uhrig von Global 2000: „Wenn alle Elektroboiler Europas auf den neuesten umwelttechnischen Stand gebracht würden, könnten wir uns von den 132 Atomkraftwerken in Europa 67 Atomkraftwerke ersparen.“

  • Standby-Schaltung

  • Umrüstung auf LED-Lampen

  • Finanzielle Beteiligung an PV-Anlagen

 

Mobilität:

  • Durch umweltbewusstes Autofahren kann man bis zu 30% Treibstoff sparen.

  • Fahrgemeinschaften bilden

  • E-Autos sind noch nicht recht berufs- und freizeittauglich, außer man organisiert sich die Mobilität: Für lange Ausfahrten Autotausch mit dem Nachbarspfarrer.

 

Haushalt:

  • Wieviel Chemie brauche ich wirklich im Haushalt? Verwendung von biologischen Waschmittel möglich?

  • Biologisch, saisonal, Fair Trade einkaufen

  • Sorgsamer Umgang mit den Nahrungsmitteln in der „Wegwerfgesellschaft“.

 

Landwirtschaft:

  • Behutsamer Umgang mit Grund und Boden. Wieviel Asphalt kann ich vermeiden?

  • Wieviel Chemie brauche ich?

  • Wie gehe ich mit den Tieren um?

 

Pfarre:

  • Ist Umstieg auf Holzheizung möglich?

  • Umstieg auf Ökostrom?

  • Strom durch Photovoltaikanlage selbst erzeugen?

  • Stromfressende Elektrogeräte austauschen?

  • Umrüstung auf LED-Beleuchtung?

  • Anfertigen von Einkaufstaschen aus Stoff?

Und so fort, und so fort…

 

 

(Zusammengestellt von Wolfgang Fank, März/September 2014)

 

 

II. Zitate von Päpsten und Sozialhirtenbriefen

 

 

  1. Die Erde ist bedroht!

    Papst Paul VI.

    1971 am 80. Jahrestag der Enzyklika Rerum novarum von Papst Leo XIII., sagt der Papst, dass die Menschen „die Natur so unbedacht ausgeschlachtet haben, dass Gefahr besteht, sie zu zerstören, und dass der in solchem Missbrauch liegende Schaden wieder auf sie selbst zurückfällt.“

     

    Papst Johannes Paul II.

    1983 sprach Papst Johannes Paul II. in seiner Ansprache an die Wissenschaftler, Künstler und Medienschaffenden über die Bedrohung der Erde und über den Auftrag, mit ihr behutsam umzugehen:

    „Angesichts der nuklearen Bedrohung der Menschheit, aber auch angesichts ökologischer Probleme als Folge technischer Umwälzungen wächst vielerorts die Skepsis gegen Wissenschaft und Technik und entwickelt sich da und dort sogar zur Feindschaft.“ Nr. 6

    „Der Mensch und seine Welt – unsere Erde, die sich bei der ersten Weltraumfahrt als Stern in Grün und Blau gezeigt hat, – sie müssen bewahrt und entfaltet werden. Dazu gehört ein behutsamer Umgang mit dem Leben, auch mit dem tierischen Leben, und mit der ganzen belebten und unbelebten Natur. Die Erde ist im Horizont des Glaubens kein schrankenlos ausbeutbares Reservoir, sondern ein Teil des Mysteriums der Schöpfung, dem man nicht nur zugreifend begegnen darf, sondern Staunen und Ehrfurcht schuldet.“ Nr. 9

    Und der Papst schließt die Ansprache mit einem Aufruf: „Seht da, der Mensch!“

    „Mit diesem Wort fasse ich meine fragmentarischen Aussagen an Sie, die Wissenschaftler, Künstler und Publizisten zusammen: Übersehen und überhören Sie ihn nie: den hoffenden, liebenden, angsterfüllten, leidenden und blutenden Menschen. Seien Sie sein Anwalt, hüten sie seine Welt: diese schöne, gefährdete Erde.“ Nr. 14

     

    Papst Benedikt XVI.

    Papst Benedikt sieht in seiner Friedensbotschaft vom 01.01.2010 unter dem Titel „Willst du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung“ ganz klar die vielfältigen Bedrohungen von Erde, Natur, Tier und Mensch und infolge die Aufforderung zum verantwortungsvollen Handeln.

    „Wie könnte man gleichgültig bleiben angesichts von Phänomenen wie dem globalen Klimawandel, der Wüstenbildungen, der Abnahme und dem Verlust der Produktivität von großen landwirtschaftlichen Gebieten, der Verschmutzung von Flüssen und Grundwasser, dem Verlust der Biodiversität, der Zunahme von außergewöhnlichen Naturereignissen und der Abholzung in tropischen Gebieten? Wie könnte man das wachsende Phänomen der sogenannten „Umweltflüchtlinge“ übersehen: Menschen, die aufgrund der Umweltschäden ihre Wohngebiete – oft auch ihr Hab und Gut – verlassen müssen und danach den Gefahren und der ungewissen Zukunft einer zwangsmäßigen Umsiedlung ausgesetzt sind? Wie könnte man untätig bleiben angesichts der schon bestehenden und der drohenden Konflikte um den Zugang zu den natürlichen Ressourcen? All diese Fragen haben einen weitreichenden Einfluss auf die Umsetzung der Menschenrechte, wie zum Beispiel das Recht auf Leben, auf Nahrung, Gesundheit und Entwicklung.“ Nr. 4

 

  1. Ökologisches Handeln – eine Frage der Verantwortung und der Nächstenliebe

    Ökologisches Handeln aus Verantwortung gegenüber den wirtschaftlich unterentwickelten Länder und aus Verantwortung den kommenden Generationen gegenüber:

    „Was Ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40)

     

    Sozialhirtenbrief der Kath. Bischöfe Österreichs vom Jahr 1990

    „Wir haben nicht das Recht auf schrankenlosen Gebrauch und Verbrauch, sondern die Pflicht und Verantwortung für die welt und die Menschen von morgen.“ Nr. 50

    „Die Bedrohung der Natur und Umwelt auf weltweiter Ebene hängt mit dem Elend der Entwicklungsländer zusammen.“

     

    Papst Johannes Paul II. – 1990 – Botschaft zum Weltfriedenstag

    „Es ist nämlich ungerecht, dass einige wenige Privilegierte fortfahren, überflüssige Güter aufzuhäufen, indem sie vorhandene Ressourcen verschwenden, wenn gleichzeitig unzählige Menschen im Elend oder auf der Ebene des Existenzminimums leben.“ Nr. 8

    „…im Universum besteht eine Ordnung, die respektiert werden muss. Die menschliche Person, ausgestattet mit der Möglichkeit freier Entscheidungen, hat eine schwere Verantwortung für die Erhaltung dieser Ordnung, auch im Hinblick auf das Wohl künftiger Generationen. Die ökologische Krise – ich wiederhole es noch einmal – ist ein moralisches Problem.“ Nr. 15

     

    Sozialwort aller Kirchen Österreichs 2003

    Kapitel 8 – Zukunftsfähigkeit

    Nachhaltigkeit – eine Frage der Gerechtigkeit

    Über die Schädigung der Lebensgrundlagen:

    „Die Ursachen liegen im steigenden Energie- und Ressourcenverbrauch, nicht zuletzt für den rasch anwachsenden Verkehr. Die Folgekosten werden zu einem geringen Teil den Verursachern zugerechnet. Die Verantwortung tragen großteils die Industrieländer, sie leben damit auf Kosten des Südens und der künftigen Generationen.“ Nr. 287

     

    Papst Benedikt XVI.

    Der Papst spricht in seiner Friedensbotschaft vom 01.01.2010 „Willst du Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung“ von Verantwortung und Solidarität.

    z. B.: „In der Tat scheint es an der Zeit, zu einer aufrichtigen Generationen übergreifenden Solidarität zu gelangen. Die Kosten, die sich aus dem Gebrauch der allgemeinen Umweltressourcen ergeben, dürfen nicht zu Lasten der zukünftigen Generationen gehen… Es handelt sich um eine Verantwortung, welche die gegenwärtigen für die zukünftigen Generationen übernehmen müssen und die auch eine Verantwortung der einzelnen Staaten und der internationalen Gemeinschaft ist.“ Nr. 8

    „Neben einer aufrichtigen Generationen übergreifenden Solidarität muss die dringende moralische Notwendigkeit einer erneuerten Solidarität innerhalb einer Generation, besonders in den Beziehungen zwischen den Entwicklungsländern und den hochindustrialisierten Staaten, betont werden.“ Nr. 8

    „Die ökologische Krise bietet daher die historische Gelegenheit, eine kollektive Antwort zu erarbeiten, die darauf abzielt, das Modell globaler Entwicklung in eine Richtung zu lenken, die der Schöpfung und einer ganzheitlichen Entwicklung des Menschen größeren Respekt zollt, wie es sich an den typischen Werten der Nächstenliebe in der Wahrheit orientiert.“ Nr. 9

    „Es zeigt sich immer deutlicher, dass das Thema der Umweltverschmutzung das Verhalten eines jeden von uns sowie die heute gängigen Lebensstile und Modelle des Konsums und der Produktion, die oft aus sozialer Sicht, aus Umweltschutzgründen und sogar aus wirtschaftlichen Überlegungen untragbar sind, zur Rechenschaft ruft. Es ist mittlerweile unerlässlich, dass es zu einem tatsächlichen Umdenken kommt, das alle zur Annahme neuerer Lebensweisen führt.“ Nr. 11

 

  1. Bewahrung der Schöpfung – ein religiös begründeter Auftrag

    Sozialhirtenbrief der Kath. Bischöfe Österreichs vom Jahr 1990

    Wenn wir in unserem Sozialhirtenbrief zu den Fragen der Schöpfung, Natur und Umwelt Stellung nehmen, dann tun wir es entsprechend unserem religiösen Auftrag.“ Nr. 49

    „Wir sind uns bewusst, dass diese Umkehr und Bekehrung auf verschiedenen Ebenen eine umfassende Bewusstseins- und Gewissensbildung erfordert. Ohne eine breite Zustimmung vonseiten der Bevölkerung lassen sich die dringend erforderlichen Maßnahmen weder auf innerstaatlicher, noch auf weltweiter Ebene durchführen. Wir wollen mit aller Entschiedenheit an diesem Bewusstseinswandel mitarbeiten. Für die Kirche geht es dabei keineswegs um eine bloß profane Angelegenheit, sondern um einen Auftrag, der mit dem Willen Gottes zu tun hat.“ Nr. 57

     

    Papst Johannes Paul II. – 1990 – Botschaft zum Weltfriedenstag

    „Auch die Männer und Frauen, die keine besonderen religiösen Überzeugungen besitzen, erkennen es aufgrund ihrer eigenen Verantwortung für das Allgemeinwohl als ihre Pflicht an, zur Sanierung der Umwelt ihren Beitrag zu leisten. Umso mehr müssen diejenigen, die an Gott, den Schöpfer, glauben und folglich überzeugt sind, dass in der Welt eine fest umschriebene und zielstrebige Ordnung besteht, sich aufgerufen fühlen, sich mit diesem Problem zu beschäftigen. Die Christen insbesondere stellen fest, dass ihre Aufgaben im Bereich der Schöpfung, ihre Pflichten gegenüber der Natur und dem Schöpfer Bestandteil ihres Glaubens sind.“ Nr. 15

    „Zum Schluss dieser Botschaft möchte ich mich noch direkt an meine Brüder und Schwestern in der katholischen Kirche wenden, um sie an die wichtige Verpflichtung zu erinnern, für die ganze Schöpfung Sorge zu tragen. Der Einsatz der Gläubigen für eine gesunde Umwelt entspringt unmittelbar aus seinem Glauben an Gott, den Schöpfer, aus der Wertung der Folgen der Erbsünde und der persönlichen Sünden sowie aus der Gewissheit, von Christus erlöst zu sein.“ Nr. 16 = Abschluss

     

    Ökumenischer Sozialhirtenbrief vom Jahr 2003

    „Die von Menschen verursachte Schädigung von Lebensgrundlagen, muss einen vielschichtigen Umdenkprozess auslösen: in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und in den Kirchen.“ Nr. 285

    „Viele gute Ansätze gibt es bereits innerhalb der Kirchen und dann wird konkret vorgeschlagen: Um diese Ansätze auszubauen, bedarf es verbindlicher Ziele und Aktionsprogramme, die sich in den Budgets und den Tätigkeitsberichten kirchlicher Gemeinschaften und Einrichtungen spiegeln müssen.“ Nr. 297

     

    Gelebte Nachhaltigkeit in Kirchen und Gemeinden

    „Die Kirchen stellen bezahlte Arbeitszeit für Umweltarbeit zur Verfügung. Durch die Veröffentlichung von Energiebilanzen wollen sie sich und der Gesellschaft Rechenschaft geben.“ Nr. 297

     

    Papst Benedikt XVI.

    Die Verantwortung für die Schöpfung gehört für ihn zu den „Grundlagen des Glaubens“.

 

 

(Zusammengestellt am 02.03.2014 von Wolfgang Fank)