Viele kleine Schritte von vielen kleinen Leuten in Richtung Nachhaltigkeit war und ist unser Öko-Weg.

Deshalb warben wir in unserer Pfarre intensiv für den Umstieg auf Ökostrom. Es hat sich in den letzten drei Monaten ergeben, dass nun zwei Angebote von reinen Ökostromanbietern vorliegen, bei denen der Preis für einen kWh ökologisch hergestellten Strom so günstig ist wie noch nie:

AAE (Alpe Adria Energie) bietet in einem sog. „Katholischen Ökostrompool für Pfarren und pfarrliche MitarbeiterInnen“ einen Ökostrom zum Preis von 7,89 Cent pro kWh an. Das ist viel günstiger als der bisherige Ökostrom, den der Pfarrer von Dechantskirchen bezog. Dann kam das Angebot der Handelskette Hofer: 6,75 Cent pro kWh. Unglaublich günstig. Und diesen Preis unterboten dann die Stadtwerke Hartberg in ihrem WM-Ticket, ihr Preis: 6,66 Cent pro kWh. Erstmals ist Ökostrom billiger als Normalstrom. Darüber wollten wir die Bevölkerung informieren: Postwurfsendung, Pfarrblatt, Mundpropaganda.

 

 

 

 

Wir hielten am 28.Februar um 19.30 Uhr eine Werbeversammlung ab. Es waren ca. 50 Interessierte anwesend. Dabei referierte Dr. Reinhard Uhrig von Global 2000. Er informierte uns über die Stromverflechtung der Österreichischen Anbieter. Fazit: Es gibt kaum einen Stromanbieter in Österreich, bei dem nicht versteckt Atomstrom drin ist. „ In den 13,9% Graustrom stecken nach seriösen Schätzungen 4,9% Atomstrom drin. Damit fördert Österreich jährlich mit 141 Millionen Euro die Atomstromanlagen Europas“, so Dr. Uhrig. Wirklich reinen Ökostrom haben nur AAE und Ökostrom AG, sowie die Stadtwerke Hartberg.

Bei der Diskussion fragte Herr Pfarrer Wolfgang Fank: „Was bringt es ökologisch, wenn wir von Steweag-Steg auf Ökostrom umsteigen? Im Jahre 2010 hatte Steweag-Steg nach Angaben von Greenpeace 28% Atomstrom, 2012 aber keinen mehr. Warum sollen wir also umsteigen?“

Die Antwort von Dr.Uhrig sinngemäß so: Steweag-Steg hat viel Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken. Diese tragen stark zur Erderwärmung bei. Außerdem hält die Electricite de France (EdF) 25,1 Prozent an der Energie Steiermark. EdF betreibt weltweit 58 Atomkraftwerke. Wenn ich nun Strom von Energie Steiermark kaufe, finanziere ich damit zu 25,1 Prozent die Atomindustrie Frankreichs.“

CO2-Ausstoß bei der Stomgewinnung:

  • Kohlekraftwerke: 800 bis 1100 Gramm pro kWh

  • Gaskraftwerke: 400 Gramm pro kWh

  • Wasserkraftwerke: 20 Gramm pro kWh

  • Windkraftwerke: 16 Gramm pro kWh

  • Photovoltaik: 80 bis 100 Gramm pro kWh, aber diese werden immer effektiver.

Eine andere Frage lautete: „Können wir überhaupt ohne Atomstrom auskommen?“

Antwort von Dr. Uhrig: „Wenn alle Elektroboiler Europas auf den neuesten umwelttechnischen Stand gebracht würden, könnten wir uns von den 132 Atomkraftwerken in Europa 67 Atomkraftwerke ersparen.“

 

 

 

 

Pfarrer Wolfgang Fank und Christoph Zehrfuchs überreichten Herrn Dr. Uhrig als Dank einen Dechantskirchner Zeigga gefüllt mit Bioprodukten aus unserer Gegend.

Nach dem sehr informativen Vortrag von Dr. Uhrig und einer ebenfalls informativen Diskussion verteilten wir Anmeldeformulare von AAE und Stadtwerke Hartberg. Einige nahmen gleich zwei oder drei Formulare mit. Bei den Sonntagsgottesdiensten am 03.März 2013 wurde bei den Verlautbarungen auf diesen ökologischen Schritt hingewiesen, ist er doch ein Mini-Schritt hin zur Erhaltung der Schöpfung.

Wir vom Arbeitskreis Schöpfungsverantwortung träumen davon, dass 100 Pfarrangehörige auf Ökostrom umsteigen. Dieser Traum wird bald in Erfüllung gegangen sein.

Eine Meldung der Stadtwerke Hartberg am 08.Juli 2013, wonach alle 500 angebotenen WM-Tickets angenommen worden seien und bei ca. 90 Haushalten, die auf Ökostrom umgestiegen sind, dürfte die Werbung der Pfarre Dechantskirchen maßgeblich beteiligt gewesen sein.

Wieviel CO2 haben wir damit eingespart?

Ing. Johann Oswald: 1 kWh Strom aus fossilen Brennstoffen erzeugt im Schnitt (lt. EMAS) 0,514 kg CO2.

Bei 90 Haushalten mit etwa 3000 kWh Stromverbrauch im Jahr ergibt das 270.000 kWh Strom/Jahr aus erneuerbaren Energien.

Das ergibt eine CO2 – Emissionsminderung von 138.780 kg CO2 pro Jahr.